In Millbech: Verschiebung erfolgreich – Abschied des PN59 in Kürze

Die CFL setzen ihr Programm zur Beseitigung von Bahnübergängen im luxemburgischen Schienennetz fort. Diese Maßnahmen verbessern sowohl die Eisenbahn- und Straßenverkehrssicherheit als auch den Komfort vieler Bahnreisende. Ein rezentes Beispiel dafür sind die Arbeiten am Bahnübergang PN 59 in Millbech.
Bahnübergänge, Kreuzungspunkte zwischen dem Schienen- und Straßennetz, bleiben potenziell unfallträchtig wenn die Straßenverkehrsregeln nicht eingehalten werden. In diesem Sinne schafft die CFL einer bis zwei Bahnübergäng durchschnittlich im Jahr.
Auch wenn die Beseitigung eines Bahnübergangs auf den ersten Blick einfach erscheinen mag, erfordert ihre Umsetzung Fachkenntnisse, chirurgische Präzision, das Management gigantischer Baustellen und die Fähigkeit, Kräfte zu bündeln, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.
Ein Besuch in der Nähe des zukünftig ehemaligen Bahnübergangs „PN59“ in Millbech (Gemeinde Contern) genügt, um die beachtlichen Dimensionen eines solchen Projekts zu erfassen.


In naher Zukunft werden das Schließen der Schranken und die damit verbundene Wartezeit für die Straßenverkehrsteilnehmer der Vergangenheit angehören.
„Dieses Projekt ist komplex, da uns nur wenig Platz zur Verfügung steht. Dennoch ist es uns gelungen, eine Straßenumleitung mit einem Bauwerk für Fußgänger zu kombinieren. Dieses wird insbesondere den Bewohnern der nahegelegenen Siedlung Lédenbierg nützlich sein, um die nahe gelegene Bushaltestelle zu erreichen“, erklärt Katia, Projektleiterin im Bereich Infrastrukturprojekte des CFL-Infrastrukturbetreibers.
9 Tage für die Bewegung von 1.100 Tonnen
Der Zeitpunkt des Verschiebens am 1. September wurde nicht zufällig gewählt. Eine Sperrung des betreffenden Streckenabschnitts war vom 23. August bis zum 14. September 2025 vorgesehen, um 13,4 Kilometer Gleis zu erneuern – das entspricht etwa 27 km Schienen und rund 22.000 Schwellen.
Ein Arbeitsvolumen, das auch den Einsatz des Swietelsky RUS 1000 S erforderte – ein europaweit einzigartiger Erneuerungszug.
Dank gelungener Koordination konnten die Arbeiten zwischen den Gleiserneuerungsteams und denen für die Beseitigung des Bahnübergangs optimal abgestimmt werden.
„Wir hatten ein Zeitfenster von neun Tagen definiert, in dem wir die abschließenden Arbeiten und das Einschieben sicher durchgeführt haben“, ergänzt Katia. „Seit Beginn unseres Projekts – vom Bau der Bauwerke bis zu deren Verschiebung – war die Abstimmung mit unseren Kolleginnen und Kollegen sowie mit externen Partnern ein entscheidender Erfolgsfaktor.“
„Unsere Kundinnen und Kunden stehen stets im Mittelpunkt unserer Anliegen.“
Damien, Projektverantwortlicher im Bereich Infrastrukturprojekte des CFL-Infrastrukturbetreibers.
Die beiden unter die Gleise geschobenen Bauwerke in Millbech wurden direkt vor Ort gebaut. Eine bewusste Entscheidung, um die Auswirkungen der Baustelle auf die CFL-Kundinnen und Kunden zu minimieren.



„Unsere Kundinnen und Kunden stehen stets im Mittelpunkt unserer Anliegen. Deshalb wollen wir die Sperrung der Strecke auf das absolute Minimum beschränken. Aus diesem Grund haben wir die Bauwerke neben der Strecke errichtet, anstatt den Bahnverkehr über mehrere Monate zu unterbrechen, um sie direkt an ihrem endgültigen Standort zu bauen“, erklärt Damien, Projektverantwortlicher im Bereich Infrastrukturprojekte des CFL-Infrastrukturbetreibers.
Letztlich war nur eine Woche Sperrung für diese umfangreiche Maßnahme erforderlich – vom Aushub der Grube, in die der unterirdische Durchgang eingeschoben wurde, bis zur Wiederherstellung der zuvor auf mehreren hundert Metern entfernten Gleise.
Zur Qualität des Kundenservices kommt die oberste Priorität der CFL hinzu: die Sicherheit des Personals, der Zulieferer und natürlich der Kundinnen und Kunden.
„Die durch die vorbereitenden Arbeiten verursachten Vibrationen wurden rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, sorgfältig überwacht. Wir wollten jegliche Setzungen oder Verschiebungen rund um den Gleisbereich vermeiden, die amsonsten die Eisenbahnsicherheit beeinträchtigen könnten. Dank der getroffenen Vorsichtsmaßnahmen verlief dasVerschieben ereignis- und auswirkungslos.
„Wie einen Tisch zu Hause verschieben“
Jede einzelne Baustelle hat ihre Eigenheiten. Während die OA14-Bowstring-Brücke der zukünftigen Neubaustrecke zwischen Luxemburg und Bettemburg beispielsweise mittels eines Raupensystems auf Rädern verschoben wurde, kam in Millbech eine ganz andere Technik zum Einsatz.
„Wir haben Löcher in dgebohrt, um horizontale Stangen einzusetzen, die es ermöglichen, es mithilfe eines hydraulischen Systems anzuheben. Dieses System ruht auf Führungsschienen, über die das gesamte Bauwerk nach vorne geschoben wird“, erklärt Katia.
„Es ist, als würde man zu Hause einen Tisch verschieben – man hebt ihn zuerst an und bewegt ihn dann seitlich. Genau so funktioniert es, nur mit etwas mehr Gewicht“, lächelt Damien.
Mit der zusätzlichen Herausforderung, eine Toleranzgrenze von nur einem Zentimeter einzuhalten – bei einem Gesamtgewicht von 1.200 Tonnen.


Integration in Natur und Stadtbild
Ein solches Projekt hat natürlich auch einen Einfluss auf das Leben im betroffenen Viertel – während und nach den Arbeiten. Deshalb wurde das Projekt im Vorfeld den Anwohnern vorgestellt, um ihre Rückmeldungen bestmöglich in die Ausführungsphase einfließen zu lassen.
„Solche Bauwerke werden maßgeschneidert, um sich bestmöglich in das städtische Umfeld einzufügen und die Vorgaben der Gemeinde zu berücksichtigen – ein zentraler Partner für den erfolgreichen Abschluss dieses Projekts – unter anderem auch dank des wertvollen Feedbacks der Anwohner und Anwohnerinnen“, ergänzt Damien.
Die endgültige Aufhebung des Bahnübergangs PN59 wird 2026 erfolgen und erforderte knapp zwei Jahre Bauzeit vor Ort – vom ersten Spatenstich bis zur Entfernung der Schranken. Das gesamte Projekt erstreckt sich über fünf Jahre – von der Machbarkeitsstudie bis zur Freigabe für den Straßenverkehr.
Komplexe Projekte, die die Expertinnen und Experten der CFL sowie ihre Subunternehmer begeistern – denn sie stellen die Ingenieurskunst in den Dienst der Mobilität von heute… und morgen.