Europäische Schienengüterverkehrskorridore

Einfach erklärt
// 13 Mai 2020

Der Bahntransport, der insbesondere auf den europäischen Hauptverkehrsachsen eine Alternative zum Straßenverkehr darstellt, muss die Anforderungen der Kunden was die Zugänglichkeit, die Zuverlässigkeit und die Leistung angeht, erfüllen. Um die Konkurrenzfähigkeit des Frachtbahntransportes zu stärken, wurden von der Europäischen Kommission die sogenannten „Europäischen Güterverkehrskorridore“ (Verordnung 913/2010) geschaffen.

Doch was hat es eigentlich mit so einem „Schienengüterverkehrskorridor“ auf sich?

Es handelt sich um eine Reihe von vorbestimmten Eisenbahnlinien. Wege, welche mehrere Terminals, Häfen und multimodale Pole entlang einer Route miteinander verbinden.

Solche Korridore fördern:

  • Eine Angleichung der Regelungen und Prozessen für den Güterbahnverkehr auf dem Korridor. So muss zum Beispiel ein Güterzug, der durch verschiedene Länder entlang eines Korridors fahren möchte, seinen Fahrplan nicht mehr in jedem der zu überquerenden Länder anfragen. Die Anfrage wird dem sogenannten „One Stop Shop“-Büro des Korridors eingereicht, das einen ausführlichen Fahrplan von A bis Z zusammenstellt.
  • Die Kombination verschiedener Transportmöglichkeiten. Die Verbindung mehrerer Häfen und multimodaler Terminals in Form „europäischer Schienengüterverkehrskorridore“ vereinfacht die Zusammenarbeit von Schienen-, Straßen- und Seetransport.
  • Die Koordination der Bauarbeiten auf den Korridoren und der von den EU-Mitgliedsstaaten bereitgestellten Investitionen.

Diese von RailNetEurope veröffentlichte Karte gibt einen Überblick auf die 11 bestehenden europäischen Schienengüterverkehrskorridore.

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Einer dieser Korridore durchfährt das Großherzogtum. Der sogenannte „Nordsee- Mittelmeer Korridor“ erstreckt sich vom Norden Großbritanniens über die Niederlande, Belgien, bis hin zum Mittelmeer im Süden Frankreichs. Er verbindet die Häfen von Antwerpen, Rotterdam, Dunkerque mit Marseille. So durchquert er auch gleich den Bettemburger Eurohub.

Auf diesem vielversprechenden „Nordsee – Mittelmehr Korridor“, der sich auf etwa 5.500 Kilometer erstreckt, fahren jährlich nicht weniger als 38.000 Züge.

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