#myjob : Kranführer

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// 18 Oktober 2017
Wahre Millimeterarbeit leistet der Kranführer von seiner Kabine in 12 Metern Höhe aus.

Tag und Nacht pulsiert das Leben im intermodalen Terminal der CFL-Gruppe. Permanent wird der Terminal in Bettemburg-Düdelingen belebt vom unablässigen Hin und Her der Güterzüge und LKW, von deren Be- und Entladungsprozessen und den Bewegungsabläufen. Der im vergangenen Sommer eingeweihte Umschlagplatz ist eine wahre Drehscheibe des europäischen Gütertransports. Langeweile ist hier ein Fremdwort: Kein Tag ist wie der andere. Ein starkes Team bestehend aus 9 Planern, 15 Kranführern, 21 Gate- und 20 Plattform-Mitarbeitern stemmt diese vielfältigen Prozesse und sichert jeden Tag aufs Neue ihren reibungslosen Ablauf.

Eric ist Teil dieses Teams. Mit 37 Jahren ist der aus der Großregion stammende Familienvater mit Begeisterung in der Logistik tätig und trägt zur effizienten Erfüllung der Aufgaben des intermodalen Terminals bei. Als Kranführer hat er mehrere Arbeitsjahre am „Steuer“ der gigantischen Portalkräne verbracht, mit denen der Transport von mehreren zehntausend Kilogramm schweren Containern und Sattelanhängern scheinbar federleicht vollzogen wird – viel Fingerspitzengefühl seitens des Kranführers vorausgesetzt. Wir haben Eric zu einem Gespräch in der zentralen Leitstelle in Bettemburg-Düdelingen getroffen.

Wie würdest du den typischen Tagesablauf eines Kranführers beschreiben?

Ehrlich gesagt, den „typischen“ Tag gibt es nicht. Wir wissen nie, was uns im Laufe eines Arbeitstages erwartet. Dennoch gibt es einige Rituale bei Dienstantritt: Die Kräne sind rund um die Uhr aktiv, die Kranführer lösen einander somit im Dauerbetrieb mittels drei Schichten ab. Bei Schichtbeginn, beispielsweise wenn die Nacht- von der Frühschicht abgelöst wird, erklärt der Kranführer beim Verlassen seines Postens dem ablösenden Kollegen, was sich während seiner Schicht ereignet hat. Danach begibt sich der Kranführer an seinen Arbeitsplatz. Er erhält sein Tagesprogramm von den Planern der zentralen Leitstelle, mit denen er während seines ganzen Arbeitstages in engem Kontakt steht.

Welchen Herausforderungen begegnet der Kranführer im Laufe seines Arbeitstages?

Allgemein kommt der Kommunikation zwischen mir als Kranführer und den verschiedenen Agenten in der zentralen Leitstelle und vor Ort, wie beispielsweise den Planern, den Gate- oder Plattform-Mitarbeitern, den Wagenmeistern und noch vielen anderen, eine herausragende Rolle zu. Unser Austausch muss immer maximal präzise und effizient sein: Als Kranführer muss ich sehr schnell Entscheidungen treffen können, um keine Zeit zwischen den verschiedenen Bewegungen zu verlieren. Im Schnitt führt ein Kranführer pro Schicht zwischen 80 und 110 Handhabungseinheiten durch; pro Einheit benötigt er also lediglich 3 bis 5 Minuten. Dazu kommen unvorhergesehene Ereignisse, auf die ich schnell reagieren muss. All das erfordert viel Konzentration seitens der Kranführer. Deshalb ist es wichtig, die Pausenzeiten zu respektieren, denn Sicherheit geht immer vor. Außerdem werfe ich vor Dienstbeginn immer einen Blick auf den Wetterbericht: Da sich die modernen Portalkräne auf Gleisen bewegen, sind es weniger Regen, Schnee oder Eis, wegen der wir unsere Arbeit unterbrechen müssten, sondern der Wind. Um maximale Sicherheit zu garantieren, schalten sich die Kräne bei starkem Wind automatisch ab, bevor sie ihren Dienst wieder aufnehmen.

Was begeistert dich an deinem Beruf am meisten?

Gerade die Vielseitigkeit meiner Aufgaben gefällt mir sehr – beispielsweise die Arbeit mit verschiedenen Sorten von Containern und Aufliegern, oder mich zeitgleich um verschiedene Züge kümmern zu müssen. Fest steht, hinter dem Beruf des Kranführers steckt wahre Präzisionsarbeit: Alles muss exakt und auf den Millimeter genau passen. Der Kranführer muss dem Planer immer genau zuhören und die Ladung optimal auf die Waggons verteilen, das alles in kürzester Zeit. Diese Arbeit vereint Technik, Liebe zum Detail und Sicherheitsbewusstsein.

Welche Kompetenzen sollten, zusammenfassend, künftige Kranführer-Kollegen also mitbringen?

Um diesen Beruf ausüben zu können, sind ein schnelles Entscheidungsvermögen sowie eine klare und präzise Kommunikationsfähigkeit sehr wichtig. Die Person muss ruhig und ausgeglichen sein und ein gutes Organisationsgespür besitzen. Angesichts der Änderungen, die manchmal im letzten Moment auftreten, muss ein Kranführer viel Reaktionsvermögen mitbringen. Er muss auch Geschick und Schnelligkeit vorweisen können – eine Handhabungseinheit, zum Beispiel das Verladen eines Containers vom LKW auf einen Waggon, darf nur 3 bis 5 Minuten dauern. Schlussendlich wäre es optimal, schon Kenntnisse in der Logistik zu haben. Was mich betrifft, hatte ich bereits Erfahrungen auf diesem Gebiet, was mir viel geholfen hat.

Wie wird man Kranführer?

Meiner Erfahrung zufolge braucht man nach der Einstellung mindestens 2 Monate, um die Arbeit im Portalkran zu beherrschen. Dazu kommt der nicht zu vernachlässigende IT-Teil. Die Ausbildung der Neuankömmlinge erfolgt intern im Terminal durch die erfahrenen Kranführer. Die Validierung der Kompetenzen erfolgt dann durch eine externe Gesellschaft. Die Kranführer erhalten während ihrer gesamten Laufbahn Fortbildungen. Außerdem werden die Prozesse in regelmäßigen Abständen angepasst, um die Sicherheit aller Mitarbeiter zu garantieren. Hinzu kommen regelmäßige Besuche beim Betriebsarzt.

Du bist vor Kurzem zum Planer befördert worden. Inwiefern hat sich dein Arbeitsalltag verändert?

Seit ich Planer geworden bin, findet der Großteil meiner Arbeit in der zentralen Leitstelle statt, manchmal bin ich aber auch draußen unterwegs, beispielsweise um verschiedene Kontrollen durchzuführen. Meine Aufgaben bestehen vor allem in der Planung, Organisation und Optimierung, da Arbeitsabläufe oft äußerst kurzfristigen Änderungen unterliegen: Seitens unserer Kunden erhalten wir Wochenpläne für die Züge. Wir müssen dafür sorgen, dass die Züge rechtzeitig ein- und wieder ausfahren, exakt die Waggons und den Verkehr kennen. In einem Job, in dem nicht nur jeder Millimeter, sondern auch jede Sekunde zählt, ist es wichtig, klare Anweisungen zu geben. Da wir Auftraggeber sind, müssen die Planer auch zwischenmenschliche Kompetenzen haben und sich an verschiedenste Menschen anpassen können.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir ein gemeinsames Ziel vor Augen haben: die Zufriedenheit unserer Kunden. Dafür leisten wir als eingespieltes Team Tag für Tag eine außerordentliche Koordinationsarbeit. Hier gehört der Erfolg jedem.

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