Die XXL Drohne der CFL auf Datenflug

Baustellen/Projekte
// 29 August 2024

Seit mehreren Jahren erfreuen sich Drohnen immer größerer Beliebtheit. Und mit Recht, denn neben deren Nutzung im Freizeitbereich behaupten sich diese kleinen technischen Wunder immer mehr im beruflichen Umfeld.

Auch bei der CFL gehört die berufliche Nutzung von Drohnen immer mehr zum guten Ton. Allerdings in deutlich größerer Ausführung im Vergleich zu jenen, die im Freizeitbereich genutzt werden, und somit mit der Möglichkeit zusätzliches Equipement hoch in die Lüfte mit zu transportieren.

„Im Eisenbahnbereich liefern uns Drohnen eine ganze Reihe an Vorteilen“ erklärt uns Michaël, einer jener Geometer, für die der Einsatz von Drohnen mittlerweile zum beruflichen Alltag gehört. Kürzlich hat Michaël ein neues Arbeitsgerät im Empfang genommen. Mit stattlichen 1,5 Meter, sechs Kilogramm Eigengewicht und der Möglichkeit ein weiteres Kilo an Equipment und Zusatzaccessoires zu montieren, ist dieses um einiges größer als das Vorgängermodell mit nur etwa knapp 950 Gramm.

Michaël und sein neues Arbeitsgerät in Aktion

„Die neue Drohne bietet uns eine Reihe von neuen Möglichkeiten, darunter das Montieren von Spezialequipment z.B. Wärmebildkameras oder der Einsatz von LIDAR-Aufsätzen (Laser Imaging Detection and Ranging). Die Miniaturisierung der Elektronik und die ständige Steigerung der Genauigkeit dieser Geräte verbessern ständig die Bedingungen für die Durchführung von Aufträgen wie der Photogrammetrie für topografische Vermessungen.“ Früher wurden diese nur durch Spezialisten in diesem Metier der Verarbeitung von Flugzeugaufnahmen durchgeführt, d. h. die Erstellung detaillierter Luftbilder, aus denen ein 3D-Rendering erstellt wird.

Autonomer, schneller, effizienter

Der Einsatz der Drohne bietet bereits jetzt eine willkommene Hilfe bei der technischen Fehlersuche oder der Durchführung von Analysen. „Früher war die Durchführung von Analysen unweigerlich mit dem Entsenden von Teams vor Ort verbunden. Um deren Sicherheit zu gewährleisten, war es oft unumgänglich, den betroffenen Teil der Strecke für den Zugverkehr zu sperren. Mit der Drohne kann ich in solchen Fällen aus der Luft helfen und die Sicherheit der Kollegen erhöhen und/oder das Risiko minieren“, verrät Michaël. Der Einsatz der Drohne trägt dazu bei Einsätze vor Ort zu reduzieren, und die gesammelten Daten ermöglichen es, die notwendigen Analysen aus der Luft durchzuführen. Bestehende Arbeitsprozesse können somit auch angepasst werden.

Ein Umstand, der die Einsätze noch schneller, sicherer und vor allem effektiver macht. An Beispielen mangelt es nicht. Michaël nennt einen seiner letzten Einsätze, bei dem die Drohne dabei half, ein elektrisches Problem zu identifizieren. „Dank meiner Bilder konnten meine Kollegen in der betroffenen Abteilung den Ursprung eines elektrischen Problems identifizieren, aber nicht nur das. Dank der Computermodellierung war es auch möglich, direkt zu bestimmen, welche Menge an Kabel im Rahmen der anstehenden Reparatur ausgetauscht werden musste“, erklärt uns Michaël.

Eine spannende neue Technologie mit vielen Vorteilen, darunter die Möglichkeit, schwer zugängliche Stellen zu analysieren, bevor überhaupt schweres und komplexes Gerät vor Ort transportiert und eingesetzt werden muss. Präzise Ansichten von großen Eisenbahnviadukten sind hier ein Anwendungsbeispiel.

Die neue Drohnentechnologie ist ein wichtiges Element bei der 3D-Modellierung des Schienennetzes. Bei jedem Überflug nimmt Michaël Tausende von Bildern in sehr hoher Qualität auf. Durch eine nachträgliche Computerverarbeitung wird aus den gemachten Aufnahmen und den LIDAR-Scans ein 3D-Modell erstellt, das aus Wolken unzähliger Punkte besteht. Zusammen ergeben diese Punkte ein detailliertes Bild von Schienen, Schwellen, Signalen und Oberleitungen, Gleisbau etc.

„Die Auflösung der Aufnahmen ist beeindruckend. Je nach Einstellung können Fotos mit einer Genauigkeit von bis zu einem Zentimeter pro Pixel aufgenommen werden. Und das aus einer Flughöhe von hundert Metern!“.

Ein starkes Hineinzoomen enthüllt die unzähligen Punkte der einzelnen Aufnahmen, die das 3D-Modell bilden.

Ist die Drohne zudem mit einem LIDAR-Aufsatz versehen (topografisches Scannen des überflogenen Bereichs mittels Lasertechnik), erstellt der Computer auf Grundlage der erhobenen Daten ein 3D-Modell der überflogenen Infrastruktur und damit die Basisdaten für den digitalen Zwilling.

Drohnen- und Datenpilot

Mit seiner Arbeit leistet Michaël einen wichtigen Beitrag zur vollständigen 3D-Modellierung des Schienennetzes und zur schnellen Visualisierung der Realität vor Ort, wobei er das Risiko vor nicht notwendigen Einsätzen vor Ort minimiert. Die Kombination und der Austausch dieser gesammelten Daten auf einer gemeinsamen Datenplattform ermöglicht es allen an einem Projekt beteiligten Parteien, ihre Arbeit noch besser zu planen und zu koordinieren. Eine wichtige Datenbasis, um schneller, mit weniger Ressourcen und koordinierter für die Mobilität der Zukunft zu bauen.

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