Eine Brücke auf der Zielgeraden
Seit unserem letzten Besuch bei der Baustelle des OA14 sind wieder einige Monate vergangen. Auf den ersten Blick fällt auf, wieviel Arbeit in den letzten Wochen in dieses Projekt eingeflossen ist. Über 40 Meter ragen die nun bereits vollendeten Bögen in die Höhe. Es sind zwei pro Seite, die gemeinsam mit insgesamt 24 Hänger, dafür Sorgen tragen werden, dass die insgesamt 5.850 Tonnen an Gewicht gleichmäßig auf die tragenden Elemente der Brücke übertragen werden.
„Alle 24 Hänger sind aktuell bereits mit den unteren Bögen verschweißt. 10 der Gehänge müssen allerdings noch mit dem unteren Teil der Brücke (Zugbänder) verbunden werden, die später einmal die betonierte Fahrbahnplatte tragen wird.“
Rui,CFL-Projektleiter der neuen Strecke zwischen Luxemburg und Bettemburg
In wind- und sonnengeschützten Kabinen wird jedes einzelne Hänger fachmännisch verschweißt. Die Arbeiter gehören zu den besten ihres Berufs – zurecht, denn jede Schweißnaht muss perfekt sitzen. Seit 2020, sind sie vor Ort und haben neben den 22 metallenen Schwergewichten, aus denen die sogenannten Zugbänder der Brücke bestehen (Anmerk.d.R. : jene seitlichen Elemente auf denen die Fahrbahnplatte ruhen wird), auch bereits die insgesamt 36 Teile aus denen die oberen und unteren Bögen bestehen langfristig miteinander verbunden. Hinzu kommen zahlreiche Querstreben und -Verbindungen, die der Brücke die nötige Stabilität verleihen.
„Für die Ausführung der Schweißarbeiten an der Brücke sind nicht weniger als 30 Tonnen an Schweißdraht nötig gewesen.“
erläutert Stefano, Projektleiter des Unternehmens vor Ort, um eine Vorstellung über das Ausmaß der Arbeiten zu vermitteln.
. Jeder Arbeitsschritt wird akribisch geprüft. Ultraschalluntersuchungen, magnetische sowie visuelle Prüfungen stehen an der Tagesordnung.
Parallel zu den Schweißarbeiten wird auf der gesamten Brücke, sprich auf ihren 200 Metern Länge und 40 Metern Höhe, korrosionsbeständige Farbe aufgetragen Am Ende der Malerarbeiten werden nicht weniger als 25.000 Liter Farbe die metallenen Brückenelemente gegen den Zahn der Zeit schützen. Anfang Oktober werden die Herzen von Projektleiter und Mitarbeiter vor Ort höher schlagen. Dann wird die 5.850 Tonnen schwere Brücke mittels 30 hydraulischer Heber, sogenannter „KAMAGS“, auf eine Höhe von knapp 5 Meter über den Boden angehoben. Ein Kraftakt, für den mehrere Tage angesetzt worden sind. Hat die Brücke die gewünschte Höhe nach 2 Wochen erreicht, wird diese dann, auf mit Rädern ausgestatteten KAMAGS, auf die provisorischen Brückenlager platziert.