In Howald wird Mobilitätsgeschichte geschrieben

Baustellen/Projekte
// 7 Februar 2024

Aktuell wird in Howald, besser gesagt am Halt Howald, Mobilitätsgeschichte geschrieben. Der Wandel zu einer waschechten Umsteigeplattform ist mit bloßem Auge zu erkennen. Seit Dezember 2017 steht Kunden die aktuelle Haltestelle Howald zur Verfügung. Viele Kunden, die in den Vierteln Ban de Gasperich oder Cloche d’Or arbeiten, profitieren von einem Bahnhof in unmittelbarer Nähe ihres Arbeitsplatzes und Wohnortes.

Doch hinter der geplanten Umsteigeplattform sticht mehr als ein „einfacher Bahnhof“.  Was genau geschieht gibt es, in Kürze, in dieser Fotostory (bitte Bilder anklicken).

Die Transformation der Umsteigeplattform Howald: ein Verwandlung in mehreren Akten

Ende 2017 wurde in Howald ein erster Bahnsteig mit zwei bahnsteigangebundenen Gleisen in Betrieb genommen (Phase I). 2024, also nur wenige Jahre später, ist nun der Bau eines zweiten Bahnsteigs vorgesehen. Grund hierfür ist, wie uns David, Adjoint-Projektleiter der Umsteigeplattform Howald (Phase II) erklärt, die Anbindung der Neubaustrecke.

Getrennte Wege gehen – für mehr Pünktlichkeit

Dank des zweiten Bahnsteiges verfügt jede der Strecken zwischen Bettemburg und Luxemburg, sowohl die bestehende als auch die, die sich aktuell im Bau befindet, über getrennte Bahnsteige und Gleise, von Bettemburg über Howald bis nach Luxemburg-Stadt. Ein wichtiges Element zur Verbesserung der Pünktlichkeit – denn Züge, die auf physisch voneinander getrennten Strecken fahren, können sich gegenseitig nicht negativ (z.B. mit der Übertragung von Verspätungen) beeinflussen. „Kreuzungsfrei“ soll der Zugverkehr laufen, wie es im Eisenbahnjargon heißt.

Louis und David, Projektleiter vor Ort.

Alles muss raus – oder wie sechs Kilometer Gleis in knapp einer Woche verschwinden

Damit Bahnsteig gebaut werden kann, muss in Howald „alles raus“. Was radikal klingt, ist es auch. Nicht weniger als vier Gleise sind neben dem aktuell bestehenden Bahnsteig verschwunden. Nicht weniger als drei Gleise sind neben dem aktuell bestehenden Bahnsteig verschwunden. Nur noch die Abdrücke der Schwellen sind zu erkennen, über die abertausende Züge gefahren sind. Diese, im wahrsten Sinne des Wortes, tiefgreifenden Arbeiten finden jedoch nicht nur im Baubereich des zukünftigen Bahnsteigs statt wie uns Louis, Projektleiter bei der CFL erklärt.

Auch der gesamte Bereich von Howald bis hin zum Rangierbahnhof und zum Abstellgleisbereich wird umgebaut. Umfangreiche Arbeiten, die den Abbau von nicht weniger als sechs Kilometer Gleis nötig machen.

Übrig bleibt, nach dem Abbau der Gleise und dem Entfernen der Oberleitungen mit samt Ihrer Masten, lediglich der alte Ballast. Dieser wird nun abgetragen und im Straßenbau wiederverwertet werden.

Fundament(al) wichtig: die Aufarbeitung des Gleisuntergrunds

Ist der Ballast erst mal weg, kann die Plattform der Strecke, über die später mehrere hundert Tonnen schwere Züge fahren werden, überarbeitet werden. Denn: Damit die Wartungsintervalle der Schieneninfrastruktur verlängert werden können, werden die früheren Holzschwellen durch langlebigere Betonschwelle ersetzt. Die halten zwar länger, sind jedoch vier Mal schwerer (320 Kilogramm wiegt eine Betonschwelle). An statisch besonders beanspruchten Bereichen, z.B. an den Stellen über denen später der neue Bahnsteig entstehen soll, oder unterhalb der zukünftigen Aufzugsschächte, sorgen zusätzliche Mikropfähle für die nötige Bodenverdichtung und -Stabilität.

Im Anschluss: neue Gleise für Howald und Umgebung

Sind die Platteformarbeiten erst einmal abgeschlossen, kann mit dem eigentlichen Gleisbau angefangen werden. Auf der neuen bearbeiteten Plattform werden ab Mai 2024 die ersten Gleise verlegt, die dann später auch Kunden über den zweiten Bahnsteig zur Verfügung stehen werden. Auch in Zukunft werden wir Sie auf diesem Blog weiter über den Fortschritt der Arbeiten auf dem Laufenden halten

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