OA14: Die Brücke der Superlative wächst weiter

Baustellen/Projekte
// 2 Februar 2022

Es war kein Tag wie alle anderen für das Team rund um Rui, den CFL Projektleiter der Neubaustrecke Luxemburg – Bettemburg. Bereits einige Wochen hatte das Team auf diesen Tag hin gefiebert. Letzte Woche war es dann endlich soweit und die Früchte monatelanger Arbeit machten sich bezahlt.

Grund für die Vorfreude und Aufregung des Teams ist die Fertigstellung der Zusammensetzung von 2 von insgesamt 4 Bögen, die später einmal einer der größten Eisenbahnbrücken des Typ Bow-String tragen werden. Genauer gesagt ist es die Installation der Bogenscheitelelemente, die den über 20 Personen vor Ort eine Mischung aus Konzentration und Vorfreude aufs Gesicht zaubert. Es ist das letzte Element von jeweils 9 Bauteilen die einen der insgesamt zwei unteren Bögen zusammenstellen. Beim Setzen des über 60 Tonnen schweren Eisenbrockens zeigt sich schließlich ob auf den Millimeter genau gearbeitet wurde.

Präzision in mehreren Etappen

2 Krane braucht es um die 20 Meter langen und 2,3 Meter hohen Elemente Stück für Stück auf die schwindelerregende Höhe von 36 Metern zu heben. Millimeter genau muss es sitzen. Nach genauen Messungen werden die in Überlänge gelieferte Metallelemente zugeschnitten damit nachher alles perfekt passt.

Möglich wird dies durch Teamwork, besser gesagt, durch Koordination zwischen Mitarbeitern am Boden und Mitarbeitern in den Seilwinden in der Höhe. Ist das Element erst einmal provisorisch platziert, wird dieses festgeklemmt und noch einmal ganz genau überprüft ob die Lage genau der geplanten entspricht. Ist dies der Fall, lassen Schweißer wortwörtlich die Funken fliegen: Erst an der Außenwand der Elemente, dann an der Innenseite.

An nur einem Tag wurden beide Bogenscheitelelemente gesetzt. Das genaue Positionieren der beiden Kräne, eine wesentliche Bedingung für sicheres Arbeiten, sowohl für die Mitarbeiter vor Ort, als auch für das bereits bestehende Metallgerüst, nahm einen ganzen Vormittag in Anspruch. Am Nachmittag dann wurde mit dem Positionieren und Verschweißen der Bogenscheitelelemente fortgefahren.

Nach dem Zusammenbau der unteren Bögen wird nun mit jenem der beiden oberen Bögen fortgefahren. Ende 2022 ist es dann schließlich soweit: Dann wird die 5.850 Tonnen schwere Brücke (Gewicht ohne betonierte Fahrplanplatte) mittels sogenannten KAMAGs über die Autobahn an ihren endgültigen Standort verlegt.

Der OA14 in Zahlen:

Die Stahlkonstruktion, deren Aufbau Mitte Oktober 2021 begonnen hat, hat eine Spannweite von 200 Metern, eine Höhe von 40 Metern, zählt 2 Zugbänder, 4 Bögen und 24 Gehänge. Die verschiedenen Einzelteile sind zwischen 20 und 24 Meter lang und wiegen zwischen 60 und 120 Tonnen.


(Sie haben den ersten Artikel über den OA14 verpasst? Erfahren Sie mehr über diese Brücke der Superlative hier)

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