Im Mülltrennungszentrum der CFL geht nichts verloren, alles wird gesammelt

Nachhaltig
// 23 November 2022

Die CFL verfügen über ein eigenes Mülltrennungszentrum, das den Aktivitäten der Zentralwerkstatt für Züge und des Busdienstes gewidmet ist. Eine Einrichtung, die es ermöglicht, die Abfallbehandlung in Zusammenarbeit mit mehreren Partnern, darunter die „SDK fir Betriber“, zu standardisieren und zu optimieren. Besichtigung der Räumlichkeiten mit ihrem Verantwortlichen.

Kondensatoren, Lösungsmittel, Motoröl, Kabel… Die Palette der Produkte, die im Mülltrennungszentrum der CFL gelangen, ist so breit gefächert wie die Spezialisierung der betroffenen Berufe: die der Zentralwerkstatt und des Busdienstes. In dieser Europäischen Woche der Abfallvermeidung (19. bis 27. November – Europäische Woche der Abfallvermeidung – EWWR) wollen wir diese Infrastruktur, die am Rande der neuen Avenue Kyiv entlang der Straßenbahntrasse steht, näher kennenlernen.

„Unser Mülltrennungszentrum funktioniert wie ein Ressourcenzentrum, das von Anwohnern und Unternehmen besucht werden kann, mit dem Unterschied, dass unser Zentrum so konzipiert wurde, dass es auf die Besonderheiten unserer Aktivitäten zuschnitte ist“, erklärt Patrick, Teamleiter im Bereich Umwelt der Abteileilung Trains et Matériel der CFL.

Das neue Zentrum, das 2020 eröffnet wird, nachdem die alte Struktur abgerissen wurde, um Platz für die Tram zu schaffen, wurde mit der Begleitung der „SDK fir Betriber“, dem das Mülltrennungszentrum übrigens sein nationales Qualitätssiegel verdankt, maßgeschneidert konzipiert. Es verfügt auch über die Norm ISO 14024, die den internationalen Standard für das Umweltmanagement definiert. 

„Der erste Schritt vor der Durchführung eines solchen Projekts ist eine Bestandsaufnahme der Situation, die sich auf die Verpflichtungen aus dem Abfallgesetz stützt, das unser Leseraster ist. Danach beraten wir jedes Unternehmen kostenlos während des gesamten Prozesses“, erklärt Thierry Frères, Umweltberater bei der SDK fir Betriber, einem Ableger der SuperDrecksKëscht, die vom Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung zusammen mit den Gemeinden, der Handwerkskammer und der Handelskammer im Rahmen des nationalen Ressourcenmanagements eingerichtet wurde.

Eine Win-Win-Partnerschaft

Hier wird gebrauchter Sand aus den Bremssystemen von Wagen in einem Container gelagert, dort werden Neonröhren, die gerade ausgetauscht wurden (durch LEDs im Fall der DoSto-Wagen), in Kartons verpackt, bevor sie von der SDK abgeholt werden. Jedes Produkt hat seinen eigenen Aufbewahrungsort, während es auf eine neue Bestimmung wartet. Insgesamt durchliefen im Jahr 2021 rund 298,225 Tonnen Abfall das Mülltrennungszentrum.

„Unter unseren Containern gibt es einige, in denen wir übliche Materialien wie Karton, Glas oder Hausmüll sammeln. Die meisten der Ablagecontainer dienen uns allerdings zur Verarbeitung von CFL-spezifischen Materialien oder Elementen“, fügt Patrick hinzu. „Alle recycelbaren Abfälle, die von SDK abgeholt werden, werden recycelt“, merkt Thierry Frères an.

Mit einem solchen Referenzsystem sind die fünf CFL-Mitarbeiter, die in dem Mülltrennungszentrum beschäftigt sind, Zentrum eines orchestrierten Geschehens mit anderen Organisationen und Unternehmen, die auf Recycling, Wiederverwertung und Abfallbehandlung spezialisiert sind.

„Wir betrachten sie als unsere Partner, insbesondere die SDK, mit der wir in regelmäßigem Kontakt stehen, wenn es beispielsweise um die Rücknahme neuer Materialien oder Komponenten geht, die wir zuvor noch nicht in unserem Zentrum bearbeitet haben „, sagt Patrick. So zum Beispiel bei der Rücknahme der großen Frontschreiben der Busse oder der Filter, die für die Hochdruckreinigung in der Zugwaschanlage verwendet werden.

Für die SDK ist das Mülltrennungszentrum des CFL ein positives Beispiel für die erfolgreiche und sinnvolle Abfallwirtschaft eines Unternehmens. „Die CFL haben den Vorteil, dass sie ihre Verfahren im Bereich der Abfallwirtschaft unabhängig von den den jeweiligen Tätigkeitsbereichen vereinheitlicht haben“, betont Thierry Frères. „Auch wenn die zu entsorgenden Abfälle von Gewerbe zu Gewerbe unterschiedlich sind, bleibt der grundlegende Ansatz ein Gleicher.“

Die Stadt Luxemburg sammelt Hausmüll und Kartonagen, während andere Verträge mit Unternehmen für bestimmte Arten von Reststoffen wie Holz (Hein-Gruppe) oder Schrott (Derichebourg) abgeschlossen wurden.

Sortieren ist eine Sache für alle

Die Herausforderung liegt jedoch weit vor dem Transport des Abfalls zum Mülltrennungszentrum. Ohne die Einrichtung und Aufrechterhaltung einer Sortierkette, die so nah wie möglich an dem Arbeitsalltag ist, wäre die Arbeit von Patrick und seinem Team schwierig oder gar unmöglich.

Fünf klar gekennzeichnete Stellen in der Zentralwerkstatt und der Bus-Abteilung dienen den Mitarbeitern daher dazu, den ersten Schritt der Sortierung selbst durchzuführen. „Wenn diese kleinen Stationen voll sind, entfernen wir die Wertstoffe und bringen sie zurück zum Mülltrennungszentrum, bis die Sammelfahrzeuge kommen“, erklärt Patrick. Er setzt auf die Mobilisierung aller Mitarbeiter, um die Mülltrennung voranzutreiben oder sogar das Abfallvolumen zu reduzieren. Dabei hilft z.B. die Einführung von „best practices“ (gute Praktiken), wie z. B. die Verwendung von waschbaren und somit wiederverwendbaren Reinigungstüchern seit 2018 (die in der Werkstatt in großen Mengen ge- und verbraucht werden), die ihre Einwegäquivalente ersetzen. (Link: https://www.wearecfl.lu/dechets-eaux-usees-co2-les-cfl-sactivent-sur-tous-les-fronts/)

„Wir sensibilisieren auch unsere Auszubildenden, damit das Sortieren von Anfang an zu einem Reflex wird“, fügt Patrick hinzu, der bereits seit 36 Jahren bei der CFL arbeitet.

Wenn man ihn nach einem Rat fragt, den er weitergeben möchte antwortet er : „Trennen Sie weiterhin Ihren Abfall. Die erspart Ihnen an anderen Bereichen einiges an Arbeit und hilft ihnen auch noch dabei unserer Umwelt zu helfen.“

„Ich rate Geschäftsführern insbesondere, ihre Einkaufspolitik zu überdenken und dabei auf die benötigten Mengen, die Wahl recycelbarer Produkte oder auch auf Qualitäts- oder Produktionszertifikate zu achten“, fügt Thierry Frères hinzu. „Die Nutzung von Second-Hand-Käufen muss auch unter dem Gesichtspunkt der Kreislaufwirtschaft betrachtet werden. Das neue Abfallgesetz vom Juni 2022 geht übrigens in diese Richtung, da es die Zweckbestimmung der Recyclingzentren überarbeitet hat, die zu Ressourcenzentren geworden sind, die das verarbeiten, was man nunmehr als Produkte bezeichnet, die auf die eine oder andere Weise in einen neuen Kreislauf zurückkehren werden.“

In den CFL, wie auch in den Ressourcenzentren, geht nichts verloren, alles wird sortiert.

Die Top 5 der Produkte

Top 5 der Produkte, die pro Jahr (2021) im Mülltrennungszentrum eingehen, Gewicht in Tonnen. 54 verschiedene Abfallarten werden erzeugt und verarbeitet, entsprechend der Klassifizierung der Europäischen Kommission im Europäischen Abfallkatalog. Neben bahnspezifischem Abfall fällt auch restlicher Hausmüll an, der bei der Reinigung der Züge sowie aus den Abfallbehältern an Bord der Züge stammt.

 Bezeichnung                        
1Gemischte Metalle 186,26Tonnen
2Restlicher Hausmüll36,04Tonnen
3Kontaminiertes Holz25,68Tonnen
4Papier und Pappe10,52Tonnen
5Bauschutt 6,9Tonnen
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