Das neue Atelier Central : 15.000 Quadratmeter zum Staunen!
Alle(s) unter einem Dach
Einen großen entscheidenden Vorteil hat das neue Atelier Central: Erstmals ist es seit der Gründung des Unternehmens möglich, das gesamte Spektrum des CFL-Rollmaterials unter einem Dach zu instand zu halten. Dafür stehen rund 15.000 Quadratmeter Fläche und 1.250 Gleismeter (im Innen- und Außenbereich) zur Verfügung. In den neuen Räumlichkeiten können also sowohl Elektrotriebwagen, sprich jene Wagen, die ohne Lok, dafür aber mit einem eigenen Antrieb versehen sind, elektrische Lokomotiven, sowie die modernen PS-starken Exemplare der 4000er Serie, doppelstöckige Passagierwaggons, aber auch Eisenbahnfahrzeuge mit Diesel-Elektromotoren, z.B. Robel-Baustellenfahrzeuge, gewartet und repariert werden.
Die Mitarbeiter des neuen Atelier Central profitieren zudem von einem modernen Arbeitsumfeld, das kaum Wünsche offen lässt und auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Teams zugeschnitten wurde. Das neue Atelier punktet mit komfortablen Lichtverhältnissen, sowohl am Tag als auch bei Nacht, einem guten Raumklima sowie modernen Arbeitsplatzeinrichtungen durch Arbeitsbühnen und Hebevorrichtungen. Die neuen Arbeitsgruben innerhalb des neuen Ateliers bieten zusätzlich nicht nur viel Platz, sondern sind darüber hinaus lichtdurchflutet und beheizt.
Die kompromisslose Wahrung der Arbeitssicherheit spielte zudem bei der Gestaltung der Arbeitsplätze eine wichtige Rolle. Der Zugang zu den Dächern der elektrisch getriebenen Loks und Triebwagen ist so z.B. durch ein äußerst durchdachtes Sicherheitssystem gesichert, das das Einschalten der in den Hallen befindlichen Oberleitungen nur ermöglicht, wenn alle Mitarbeiter aus dem Gefahrenbereich abgezogen worden sind.
Das Atelier Central : gesammeltes Know-how
Um die Wartung und Reparatur des Rollmaterials sicher zu stellen, sind zahlreiche Berufsfelder im Atelier Central vertreten, u.a. Spezialisten im Bereich Mechanik, Elektrotechnik, Elektromechanik, Kältetechnik, Elektronik sowie eine hauseigene Schreinerei, Sattlerei und Krankenstation. Im Centre de Remisage et de Maintenance, zu dem das neue Atelier Central, das Centre de Réparation rapide und die Waschanlage gehören, sind rund 280 Mitarbeiter beschäftigt, die sich insgesamt um 178 unterschiedliche Fahrzeuge kümmern.
Die Lagerung von 15.000 unterschiedlichen Teilen? Herausforderung angenommen!
Ein derart großer und variierter Fuhrpark stellt die CFL dabei vor logistische Herausforderungen. Mehr als 15.000 unterschiedliche Teile werden nämlich zur Pflege, Wartung und Reparatur der diversen Fahrzeuge benötigt. Ein ausgeklügeltes Logistiksystem hilft dabei, den Überblick zu behalten. Alle Einzelteile wurden einzeln erfasst, katalogisiert und mit einer Nummer/einem QR-Code versehen. Wird diese Nummer im Display des Kardex-Logistiksystems (automatisiertes Umlaufregal) eingegeben, macht dieses sich eigenständig auf die Suche nach dem benötigten Teil, das dem Teilelagerspezialist kurz darauf auf dem Aluminium-Tablett präsentiert wird. Größere und vor allem schwerere Ersatzteile werden auf meterhohen und platzsparenden Regalen auf Paletten gelagert. Auch diese wurden informatisch erfasst, müssen jedoch aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts mit Seitengabelstaplern herunter-, beziehungsweise hochgehievt werden.
Die Wartung der Drehgestelle – große Federn, noch größere Wirkung
Vielen Menschen ist der Umstand nicht bewusst, dass das moderne Rollmaterial heutzutage aus einem oberen Teil und einem unteren Teil, dem Drehgestell, besteht. Durch die Entkopplung des unteren Fahrgestells vom oberen Kasten können eventuelle Unebenheiten der Gleisinfrastruktur besser absorbiert und der Komfort der Kunden maximiert werden. Die Drehgestelle verfügen über ausgeklügelte Federsysteme, die regelmäßiger Überprüfung bedürfen, u.a. auch im Hinblick auf ihre Federeigenschaften. Dies geschieht in speziellen Maschinen, in denen die XXL-Federn eingespannt, komprimiert und getestet werden.
Bis die Funken sprühen – die neue Unterflurdrehbank
Ein besonderes Highlight des neuen Atelier Central ist die neue Unterflurdrehbank. Dank dieses innovativen Geräts ist es möglich, das Profil der Radsätze des Rollmaterials nachzuschleifen – ohne dass das Drehgestell, sprich jener Teil mit Rädern, der sich unter den Personenwaggons, beziehungsweise den Loks befindet, abmontiert werden muss. Das spart viel Zeit und damit Geld.
Das sogenannte Reprofilieren der Radsätze ist dabei eine Wissenschaft für sich. Denn nur mit dem richtigen Profil kann garantiert werden, dass Kurvenfahrten wortwörtlich reibungslos verlaufen können. Bereits leichte Abweichungen des Winkels zwischen Lauffläche und Schiene würden dazu führen, dass der Kontakt des Rads mit der Schiene nicht perfekt gewährleistet ist ; ein Umstand, der sich für den Fahrgast als Schlingern oder holpriges Fahren der Personenwagen bemerkbar machen würde. Um den benötigten Winkel wiederherzustellen, trägt die Unterflurdrehbank, computerunterstützt, kleinste Teile des Radsatzes ab. Ein Phänomen, das mit starker Hitze und zahlreichen Funken verbunden ist.