Die CFL – weltweit anerkannter Akteur des BIM
Seit dem 12. November 2023, ist Las Vegas von „Sin City“ zur weltweiten Metropole des Building Information Modeling und somit zur „BIM-City“ aufgestiegen. Auch wenn diese Stadt in den Köpfen vieler Menschen vor allem für extravagantes Lebensgefühl steht, bietet sie aktuell BIM-Begeisterten und -führungskräften einen willkommenen Moment des Austausches. Mit dabei sind neben den über 12.000 Teilnehmern vor Ort die doppelte Menge an Besuchern, die online am Event teilnehmen. Mit in Las Vegas sind ebenfalls zwei Luxemburger, Gilles Pignon und Jean-Christophe Ouaknine, zwei Mitarbeiter der CFL.
Gilles, Jean-Christophe: Warum habt ihr euch dafür entschieden, an diesem weltweit renommierten BIM-Event teilzunehmen?
Die Autodesk University ist das weltweit bekannteste Event des BIM. Anlässlich des „Rail Summit“, dem BIM-Event schlechthin in Europa, hatten wir bereits das Vergnügen, den BIM-Ansatz der CFL vorzustellen. Als CFL handeln wir als wahre Förderer des Building Information Modeling. Aus diesem Grund hat uns Autodesk, einer der größten Dienstleister im Bereich Bauwesen und 3D-Gestaltung, dazu ermutigt ein Dossier für die 2023 in Las Vegas stattfindende Ausgabe des Events einzureichen.
Was macht den BIM-Ansatz der CFL aus, beziehungsweise außergewöhnlich?
In vielen Ländern bleibt die Umsetzung der BIM-Methode im Bereich Bauplanung und -umsetzung (Gebäude und Eisenbahninfrastruktur) weiterhin schwierig. Als CFL profitieren wir von mehreren Elementen, die die Umsetzung dieser Methode begünstigen. Der Ansatz des Building Information Modeling ist vor allem ein partizipativer. Zusammengefasst teilen und füttern wir, in enger Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Stakeholdern und Gewerken eines Projektes, eine gemeinsame Datenbank. Es ist dieser partizipative Ansatz, der es uns ermöglicht von den Vorteilen des BIM zu profitieren – vor allem von einer effizienteren Bauweise. Der Faktor Mensch ist beim Arbeiten mit BIM unerlässlich. Es handelt sich also um einen Prozess, der dadurch funktioniert, dass zusammengearbeitet wird. Kommunikation ist somit ein elementarer Bestandteil. Dazu kommt die kleine Größe Luxemburgs, was den Informationsaustausch zwischen den implizierten Parteien erheblich erleichtert. Als CFL kommt uns ebenfalls der Umstand zugute, dass wir ein integriertes Unternehmen sind, sprich, dass ein Großteil des nötigen Know-hows direkt im Unternehmen angesiedelt ist. Diese Konfiguration ist weltweit beispielhaft und der Grund, warum uns Autodesk aktiv dazu ermutigt hat, ein Dossier für das Event in Las Vegas einzureichen.
Die Förderung dieses BIM-Ansatzes beschränkt sich aber nicht nur auf unser Unternehmen?
Das stimmt. Als CFL handeln wir im Sinne der Förderung des Building Information Modeling zum neuen Baustandard Luxemburgs. Und mit Recht – denn diese Herangehensweise ermöglicht es nachhaltiger zu bauen, ein Aspekt der zunehmend an Wichtigkeit gewinnt. Der Austausch und das weitere Füttern der gemeinsamen Datenbank erlaubt uns einen sogenannten digitalen Zwilling zu schaffen (mehr über dieses Thema in diesem Blogartikel erfahren). Dieser Ansatz ermöglicht es uns, die unterschiedlichen Bauphasen vor deren eigentlicher Umsetzung zu simulieren – also bevor die Bauarbeiten begonnen haben. Dieses Vorgehen bringt einen erheblichen Effizienzgewinn mit sich in unserer Art und Weise zu bauen, zum Beispiel, indem eventuelle Probleme identifiziert werden können, noch bevor diese später bei der baulichen Umsetzung auftreten. Damit dies möglich ist, fördern wir aktiv diese innovative Arbeitsweise bei unseren Zulieferern. Gleichzeitig impliziert dies eine konsequente Begleitung der unterschiedlichen Parteien und die Erklärung des BIM-Ansatzes. In diesem Sinne organisieren wir Workshops, geben die nötigen Zugänge auf die kollaborativen Plattformen und achten dabei minutiös auf die Einhaltung der Building Information Modeling Methode.
Eine konsequente Investition also…
Diese Begleitung erfordert tatsächlich die Zuweisung bestimmter interner Ressourcen. Aber es ist eine Investition, die sich sicherlich lohnt. Für die CFL stellt BIM die Zukunft des Bauwesens dar. BIM bietet Möglichkeiten, die wir unbedingt ergreifen sollten: effizientere Nutzung von Ressourcen (Materialien und Budgets), schnellere Bauzeiten, optimierter „After-Sales“-Service usw. Wir möchten den Ansatz des Building Information Modeling weiterhin als neuen Standard in Luxemburg etablieren und werden daher nicht aufhören, diese Vision zu verfolgen.
Welche Ambitionen haben Sie in Bezug auf BIM für die Zukunft?
Wir haben uns ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2035 streben wir den digitalen Zwilling unseres gesamten Schienennetzes an, inklusive Gebäude und Eisenbahninfrastruktur. Im Jahr 2025 werden wir das erste Eisenbahnprojekt vorstellen, das vollständig in BIM realisiert wurde. Dies ist eine große Premiere, da wir damit einen weiteren Schritt, von der Nutzung des BIM im Rahmen von Gebäudeprojekten hin zu dessen Nutzung für die gesamte Eisenbahnumgebung eines bestimmten Projektes, machen werden.