Es war einmal : Die alte Werkstatt der CFL

Um Platz für die Vergrößerung der Gleisinfrastrukturen des Luxemburger Hauptbahnhofs zu schaffen wird die alte Werkstatt der CFL, das „Atelier Bonnevoie“, weichen müssen. Ein fünfter und sechster Bahnsteig werden dann dabei helfen den dichten Zugverkehr, unter anderem aus Richtung Süden, besser innerhalb des zentralen Knotenpunkts des Luxemburger Eisenbahnnetzes abzufertigen. Bis zur Inbetriebnahme des fünften und sechsten Bahnsteigs werden allerdings etliche Herausforderungen gestemmt werden müssen. So wird die Durchführung der Abrissarbeiten des „Atelier Bonnevoie“ bei laufendem Zugbetrieb stattfinden damit Kunden von der Großbaustelle möglichst wenig betroffen sind.
Wir warfen vor dem Abriss des „aalen Atelier“ noch einen letzten Blick in die geschichtsreichen Räumlichkeiten.
- Beeindruckend: Der Blick auf die Hallen des „Atelier Bonnevoie“: 233 m lang, 60m breit.
- Querschnitt: Das „Atelier Bonnevoie“ umfasste sechs Hallen. Jede davon war einer besonderen Aufgabe gewidmet
- Halle 1: In Halle 1 fand die De-/Montage der Elektrotriebwagen, Schmalspurlokomotiven (z.B. Jangeli) und der Personenwagen für internationalen Verkehr statt
- Halle 2: Halle 2 wurde zur De-/Montage von Normalspurlokomotiven genutzt
- Schwere Lastenträger: Um die schweren Normalspurlokomotiven anheben zu können wurde auf die enorme Hubkraft (2×60 t) von zwei kuppelbaren Lastkränen zurückgegriffen
- Unten rechts im Bild zu erkennen: Die „Adapter“, dank derer das unterschiedlichste Rollmaterial angehoben werden konnte
- Halle 3: Standort der zahlreichen Werkzeugmaschinen die zur Wartung / Reparatur des Rollmaterials benötigt wurden.
- Halle 4: Neben zahlreichen Werkzeugmaschinen befand sich in Halle 4 ebenfalls Lagerfläche für die zahlreichen Ersatzteile.
- Dank dieser Schiebebühne war es möglich die mit Schmutz und Staub belasteten Arbeitsbereiche von den De-/Montagehallen zu trennen
- Vor Wartungs- und Reparaturarbeiten mussten die Kessel der dampfgetriebenen Loks vorerst in der gleich neben dem „Atelier Bonnevoie“ befindlichen Rotonde heruntergekühlt werden
- Nächster Halt: Abreißkanal! Hier wurde das Rollmaterial je nach Ausmaß der Reparatur- und Wartungsarbeiten demontiert. Die eigentliche Reparatur fand dann in den Hallen 3+4 statt.
- Halle 5: Bis 1964: Standort der Kesselschmiede zur Wartung und Reparatur der hochempfindlichen Kessel der dampfbetriebenen Lokomotiven. Nach 1964: Standort der Unterflur-Radsatzdrehmaschine zum Reprofilieren der Eisenbahnräder
- Halle 6 : In Halle 6 wurden sämtliche Lokomotiven demontiert um den notwendigen Reparaturen nachzukommen
- Die „Büros“ der Meister. Die Arbeitsräume wurden aufgrund Ihrer Form von den Gesellen auch liebevoll „Tram“ genannt
- Mit den vertikalen Glasflächen des Sheddachs konnte das Tageslicht maximal für die Ausleuchtung der Räumlichkeiten genutzt werden.