Die Universalstopfmaschine: Millimeterarbeit am Gleis
Damit Kunden bequem und sicher Bahn fahren können, arbeitet die CFL unentwegt an der Wartung und Instandsetzung des luxemburgischen Schienennetzes. Mit dabei sind schwere Maschinen, die den CFL-Mitarbeitern bei diesen Arbeiten helfen. In einer Serie von Blogartikeln geben wir Ihnen Einblicke in die Welt der starken und einzigartigen Helfer. Heute: die Universalstopfmaschine.
Die Ausgangslage: Soll- und Ist-Zustand
Ausgangslage für Arbeiten mit der Universalstopfmaschine ist der Gleisplan: Für jedes Gleis gibt es einen Plan, der besagt wie und wo es zu liegen hat, damit die Sicherheit und der Komfort der Kunden garantiert werden können. Dabei handelt es sich um die sogenannte Soll-Lage. Dem steht die Ist-Lage gegenüber, die durch Messen des Gleises aufzeigt, wie das Gleis aktuell und im Vergleich zum Soll-Zustand liegt. Diese Daten werden mit Hilfe von Vermarkungspunkten an den Masten neben dem Gleis gemessen und an die Universalstopfmaschine übermittelt. Im Falle einer fehlenden Übereinstimmung gleicht diese den Unterschied zwischen Soll- und Ist-Lage aus. Letztes Jahr hat die Universalstopfmaschine so 85km Schienen ausgebessert.
Millimeterarbeit am Gleis
Man unterscheidet zwischen einer Gleisstopfmaschine, die Schienen heben und verschieben kann, einer Weichenstopfmaschine, die das Gleiche für Weichen tut und einer Universalstopfmaschine, die beide Funktionen vereint. Die CFL besitzt Letztere.
Die CFL nutzt ihre Universalstopfmaschine nie für das Neuverlegen von Schienen und Schwellen, sondern nur für Ausbesserungs- und Reparaturarbeiten. Das Ziel: den höchsten Sicherheits- und Komfortanforderungen gerecht werden. Dies kann dadurch gewährleistet werden, dass sich das Gleis immer in der Soll-Lage befindet, also im optimal vorgesehenen Zustand. Leichte Differenzen kommen durch unterschiedliche Faktoren zustande. Gründe sind beispielsweise Vibrationen im Zugbetrieb, das Wetter, z.B. in Form größerer Niederschläge, oder schlechter Boden, wie Lehm, der sich, aufgrund seiner Eigenschaften mitsamt des Schotters, senken kann. In solchen Fällen kommt die Universalstopfmaschine ins Spiel.
Wie funktioniert das Heben und Verschieben von Gleisen?
Die Universalstopfmaschine kann Gleise höher legen und seitlich verschieben. Dazu krallt sie sich an den Schienen fest und hebt sie mitsamt der Schwellen hoch. Anschließend fahren Stopfpickel heraus, die zusätzlichen Schotter ins Gleisbett drücken, um eine neue Auflage für die Schwellen zu schaffen. Daraufhin wird die Schiene an der richtigen Position wieder abgelegt. Millimeterarbeit: Eine Universalstopfmaschine hebt beim Einsatz das Gleis zwischen 10 und 60 Millimeter hoch. Seitlich verschieben kann sie das Gleis bis zu 30 Millimeter. Das klingt zwar nach wenig – dabei wird aber enorm viel Gewicht gehoben und gleichzeitig aufgepasst, dass nichts beschädigt wird.
Um ein Gleis, das sich gesenkt hat, wieder in die Soll-Lage zu bringen, braucht es neuen Schotter. Aus diesem Grund fährt vor dem Einsatz einer Universalstopfmaschine immer ein Schotterwagen über die betroffenen Gleise. Mittels des angelieferten zusätzlichen Schotters ist es der Universalstopfmaschine möglich, das jeweilige Gleis zu stabilisieren. Eine Planiermaschine kümmert sich anschließend um das Ausbessern der zurückgelassenen Stopflöcher – wahre Teamarbeit!
Regelmäßige Kontrollen für die Sicherheit und den Komfort der Kunden
Zweimal jährlich beauftragt die CFL die Deutsche Bahn (DB), mit einem Gleismesstriebzug über das Luxemburger Streckennetz zu fahren. Dies ist ein spezieller Wagen, der die Ist-Lage misst und Aufschluss über nötige Wartungsarbeiten am Gleis gibt. Durch abgestimmte Einsatzpläne von Gleismesstriebzug und Universalstopfmaschine kann direkt nach dem Vermessen mit den Ausbesserungsarbeiten begonnen werden.
Die Temperatur als Ausschlusskriterium
Einsätze können nur bei einer Schienentemperatur zwischen 3 und 35 Grad stattfinden. Nur in dieser Temperaturspanne können die Arbeiten ohne Gefahren für die Maschinen und die Gleisinfrastruktur durchgeführt werden.