0 Kohlestoff Strategie

Nachhaltig
// 1 Juni 2022

Mit Blick auf den Klimawandel gehören die nachhaltige Entwicklung und insbesondere der Umweltschutz zu den Herausforderungen, denen sich unsere Gesellschaft stellen muss. Die Eisenbahn spielt als nachhaltiges Transportmittel eine wesentliche Rolle für das Erreichen des Ziels der CO2-Neutralität der Europäischen Union, zu dem die CFL-Gruppe etwas beitragen möchte. Die CFL beabsichtigt seine Bemühungen zur Reduktion seines CO2-Fußabdrucks fortzuführen. Wir haben uns mit Manuel Kirchen, dem Projektkoordinator der CFL für die „0 Kohlestoff Strategie“ unterhalten.

Warum wurde das Projekt „0 Kohlestoff Strategie“ ins Leben gerufen?

Aufgrund der Art unserer Dienstleistungen bieten wir als Unternehmen nachhaltige Mobilitätslösungen an. Gleichzeitig zwingen der Klimawandel und die potenziell katastrophalen Folgen für unseren Planeten uns alle dazu, Lösungen zu finden, um unsere CO2-Emissionen weiterzureduzieren. Unternehmen spielen bei diesem Ziel eine wichtige Rolle, weshalb sie verpflichtet werden, ihre Treibhausgasemissionen zu messen, zu senken und auszugleichen. Die „Stratégie 0 Carbone“ der CFL steht daher voll und ganz im Einklang mit dem Anspruch, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Dies deckt sich auch mit den nationalen Zielen, die bis 2030 eine 55-prozentige Verringerung dieser Gase im Vergleich zum Jahr 2005 und bis 2050 die CO2-Neutralität („Netto-Null-Emissionen“) anstreben.

Netto-Null-Emission: Alle durch menschliche Aktivitäten verursachten Treibhausgasemissionen müssen durch Reduktionsmaßnahmen aus der Atmosphäre entfernt werden, um die Netto-Klimabilanz eines bestimmten Gebiets auf null zu bringen. [Quelle]

Wie geht die CFL vor, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern?

Um das Volumen an Treibhausgasemissionen senken zu können, müssen in einem ersten Schritt ihre verschiedenen Quellen und ihr Volumen identifiziert werden. Aus diesem Grund haben wir diese Daten unserer verschiedenen Aktivitäten in einem ersten Schritt identifiziert und gesammelt, bevor wir sie quantifiziert und eine Bilanz für die CFL-Gruppe erstellt haben (national + Eisenbahntraktion des internationalen Güterverkehrs). 2021 wurde diese Übung ein erstes Mal für die Jahre 2019 und 2020 erstellt und dieses Jahr mit der Bilanz für das Jahr 2021 weitergeführt.

Bei der Berechnung der CO2-Bilanz wird zwischen verschiedenen Arten von Emissionen unterschieden. Warum?

Bei der Berechnung unseres CO2-Fußabdrucks unterscheiden wir zwischen direkten und indirekten Emissionen.

Direkte Emissionen (Scope 1) sind jene, die direkt auf unseren Anlagen, bei unseren Aktivitäten oder durch unsere Maschinen entstehen. Sie umfassen den Kraftstoffverbrauch (Benzin, Diesel, Gas, Heizöl, …) und den Einsatz von Kühlgasen und damit beispielsweise die Treibhausgase, die bei der Beförderung von Reisenden an Bord eines CFL-Busses oder von Gütern in nicht elektrifizierten ausländischen Eisenbahnnetzen freigesetzt werden.

Indirekte Emissionen sind solche, die mit unseren Aktivitäten zusammenhängen, aber nicht an unseren Standorten oder von unseren Maschinen freigesetzt werden. Diese Art von Emissionen wird in zwei Kategorien unterteilt; den sogenannten Scope 2 und 3. Der Scope 2 umfasst die indirekten energiebezogenen Emissionen, also jene, die mit dem Verbrauch von Elektrizität oder Fernwärme verbunden sind. Diese Energien verursachen keine Treibhausgasemissionen bei ihrem Einsatz, sondern bei ihrer Herstellung. Zu dieser ersten Emissionskategorie kommen noch die anderen indirekten Emissionen (Scope 3) hinzu, die alle anderen Treibhausgasquellen im Zusammenhang mit unseren Aktivitäten umfassen. Hierbei handelt es sich insbesondere um Emissionen im Zusammenhang mit dem Kauf von Materialien, Produkten oder Dienstleistungen, z. B. für die Produktion des Zuges, in dem die Reisenden befördert werden.

Die Berücksichtigung all dieser verschiedenen Arten von Treibhausgasemissionen ist notwendig, um den gesamten CO2-Fußabdruck eines Unternehmens bewerten zu können, der sich nicht nur auf die CO2-Emissionen beschränkt, die in direktem Zusammenhang mit den Aktivitäten stehen. Eine erste Schätzung des Scope 3 des Jahres 2020 wurde demnach bereits für die CFL-Gruppe erstellt. Angesichts der Komplexität der Messung muss diese Schätzung in den kommenden Jahren weiter vervollständigt werden.

Welche Hauptemissionen kennzeichnen unseren CO2-Fußabdruck?

Zwischen 2019 und 2021 hat die CFL-Gruppe durchschnittlich +-35.000 tCO2 eq (CO2 Äquivalenttonne) pro Jahr produziert (Scope 1 und 2). Mehr als die Hälfte dieser Emissionen stammt aus der Bahntraktion, die unser Hauptgeschäft darstellt. Andere Emissionen aus unseren transportbezogenen Aktivitäten (Busse, LKWs, …) stellen 25 % der Emissionen der CFL-Gruppe dar. Hinzu kommen die Emissionen, die den Energiebedarf der Gebäude und Büros decken, die 20 % der Treibhausgasemissionen der CFL ausmachen.

Unter Berücksichtigung des Einsatzes von erneuerbaren elektrischen Energiequellen (marktbasierte Methode) verringert sich der CO2-Fußabdruck der CFL (Scope 1 und 2) um 30 % im Vergleich zum Kauf von nicht erneuerbaren Energien. Dies entspricht 10.000 tCO2 eq weniger pro Jahr.

TitelEinheit201920202021
Direkte Treibhausgasemissionen (GHG Scope 1)1Tausend Tonnen CO2 eq23,621,722,53
Indirekte Treibhausgasemissionen (GHG Scope 2)1 – « standortbedingt »2Tausend Tonnen CO2 eq13,112,213,23
Indirekte Treibhausgasemissionen (GHG Scope 2)1 – « marktbedingt »2Tausend Tonnen CO2 eq3,11,11,33
1 Perimeter: National + internationale Eisenbahntraktion der Güterverkehrsaktivitäten.
2Standortbedingt: Berücksichtigung des Strommixes des Landes (d. h. tatsächlich verbrauchter Strom).
Marktbedingt: Berücksichtigung des eingekauften Ökostroms für den nationalen Stromverbrauch (2019-2021) und für die elektrische Schienentraktion im Güterverkehr in Deutschland (2020-2021).
3Daten 2021: Einige Daten für die Auswertung des Jahres 2021 waren zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels nicht verfügbar. Für die fehlenden Daten wurden die Durchschnittswerte von 2019 und 2020 verwendet.

Was sind die nächsten Projektphasen?

Nachdem wir die Treibhausgasemissionen der Aktivitäten unserer Gruppe ermittelt haben, wird unser nächster Schritt darin bestehen, Maßnahmen zur Verringerung dieser Emissionen zu identifizieren und umzusetzen. In internen Workshops planen wir daher, unsere Ideen zu diesem Thema zu vertiefen, um einen Aktionsplan zu entwickeln, den wir in den nächsten Jahren umsetzen können.

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