Reengineering und letzter Feinschliff: Die Z2 der CFL sind bereit für ein neues Leben

Nachhaltig
// 7 Februar 2025

Nach mehr als dreißig Jahren, in denen sie Kundinnen und Kunden befördert haben, bereiten sich 20 Z2-Triebwagen der CFL darauf vor, in Richtung Rumänien aufzubrechen. Ein Rückblick auf die Vorbereitungen für diese Abreise, die das Know-how und den Unternehmensgeist des CFL-Personals unter Beweis stellen.

Eine charakteristische Atmosphäre. Die vertrauten Geräusche. Und eine natürliche Kulisse, die sich durch die Fenster dieses Modells aus dem Jahr 1990 genießen ließ. Für viele CFL-Kundinnen und -Kunden war die CFL-Triebwagenserie 2000, auch Z2 genannt, fest in ihren Mobilitätsgewohnheiten verankert.

Mit zu den Aktionen, die die CFL unternimmt, um ihre Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern, zu modernisieren und Kapazitäten zu erhöhen, gehört die Inbetriebnahme der neuen Coradia-Triebwagenserie, die wir Ihnen kürzlich vorgestellt haben.

Während die Coradia kommen, scharren die Z2 bereits mit den Hufen, denn zu Beginn des Jahres werden 20 dieser Triebwagen schrittweise von einem rumänische Eisenbahnunternehmen eingesetzt. Der Triebwagen mit der Nummer 2021 wird in Luxemburg bleiben und Teil der Eisenbahnerbes Luxemburgs bleiben.

Die Z2 bieten ein charakteristisches Raumambiente.

Wichtige Teile neu geschaffen – von Grund auf

Die geplante Rente der Z2 zeigte einmal mehr den Initiativ- und Innovationsgeist der CFL-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen, insbesondere wenn es darum geht zu vermeiden, dass wichtige Teile für den Betrieb des Zugs fehlen könnten.

„Die Sicherstellung einer Reserve für bestimmte Teile erwies sich bei diesem über 30 Jahre alten Zugmodell als schwierig. Wir mussten also eine Alternative finden und auf ein „Reengineering“ zurückgreifen, d. h. eine neue Serie von Teilen auf unsere Initiative hin in Produktion geben“, erklärt Grégory Kuchler, Projektspezialist für Reisezugmaterial im Instandhaltungszentrum der CFL.

Zusammen mit seinem Kollegen Christian Schäfer, Technischer Leiter Traktionssysteme, stellt er uns die Komponente vor, die den Antrieb der Triebwagen steuert. Eine exakte Kopie des Originals, die von den CFL und ihrem französischen Lieferanten EPL Concept geschaffen wurde. Da 24 technische Komponenten dieser Art nötig sind, damit ein Zug fahren kann, war es uns wichtig, einen ausreichenden Vorrat zu beschaffen.

„Zunächst sammelten wir die Unterlagen zu diesen über 30 Jahre alten Teilen. Diese Papierdokumentation diente uns als Grundlage für die Erstellung des Lastenhefts, diesmal in digitaler Form, für den französischen Lieferanten, der den Prototypen nach einer Reihe von Tests validierte“, erklärt Christian Schäfer.

Innerhalb von vier Monaten konnte das Projekt dank der Bemühungen des Herstellers und der CFL-Teams abgeschlossen werden nachdem umfangreiche Tests mit dem gelieferten Prototypen durchgeführt wurden.

„Wir haben es geschafft, verschiedene Arten von Teilen nachzubilden, indem wir uns auf die Beteiligung jedes Einzelnen in unseren Teams verlassen haben. Mit dem gemeinsamen Wunsch und der gemeinsamen Motivation können wir ehrgeizige Ziele erreichen“, fügte Grégory Kuchler hinzu. Wir sind umso stolzer auf unsere Arbeit, als wir das Re-Engineering ohne externe Expertise, abgesehen von der des Lieferanten, abgeschlossen haben. Es war eine sehr bereichernde Erfahrung für ein Wartungs-Engineering-Center wie das unsere.

Zwischen Nostalgie und Stolz

Die Z2-Triebwagen haben über mehrere Generationen hinweg Kunden und Kundinnen gesehen. Auch Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, die für ihren Betrieb, ihre Wartung und ihre Instandhaltung verantwortlich waren.

„Wir sind immer ein wenig nostalgisch, wenn eine Serie von Fahrzeugen in den Ruhestand geht oder uns verlässt, insbesondere die Z2, die einen wertvollen und zuverlässigen Dienst geleistet haben, vor allem dadurch, dass wir ihren Betriebs und ihre Wartung aus dem FF kannten“, sagt Guy Forette, Leiter der Division Material für Personenverkehr in der Zentralwerkstatt (Atelier central) der CFL. „Während des dreißigjährigen Betriebs der Z2 bestand eine der Herausforderungen darin, die Weitergabe des Wissens über diese Maschinen zwischen den verschiedenen Generationen von Eisenbahnern und Eisenbahnerinnen zu gewährleisten, was uns bis zum Schluss gelungen ist.“

Zwei siebenköpfige Teams der Zentralwerkstatt der CFL arbeiteten im Schichtbetrieb, um die 21 Z2-Triebwagen zu warten und instand zu halten. Unterstützt hierbei werden sie von Kollegen, die Experten auf ihrem jeweiligen Gebiet sind. Diese erfahrenen Zugmaterialkenner, die bislang leidenschaftlich an den Z2 arbeiteten, können sich nun, dank ihrer Fortbildung, den CFL-Zügen der nächsten Generation widmen.

Dank des unermüdlichen Einsatzes, einer proaktiven Denkweise und gut eingespielter Prozesse waren die Z2 abfahrbereit. Mission erfüllt: Die Z2-Triebwagen können an ihren neuen Besitzer überführt werden – ohne jegliche Beschränkungen und in einem tadellosen sicheren Zustand, oberste Priorität der CFL.

Von der deutschen Grenze aus, verlassen uns die ersten vier Z2 dann, gezogen von einem Triebwagen des rumänischen Güterverkehrsunternehmens im ersten Semester 2025. Die übrigen 16  werden im Laufe des Jahres über den gleichen Weg folgen..

Eine wohlbekannte Silhouette bei den CFL-Kundinnen und Kunden.
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