Howald – ein weiteres Kapitel in der Entstehung der Umsteigeplattform
Beeindruckend. Dieses Wort vermag am ehesten zu beschreiben, was seit unserem letzten Besuch im Februar dieses Jahres auf der Baustelle Howald passiert ist. Wo Anfang des Jahres noch alte Gleise und Tonnen an altem Ballast ihr Dasein fristeten, liegt heute wortwörtlich kein Stein mehr auf dem anderen. Was genau passiert ist und wie die Arbeiten nun, weitergehen beschreibt dieser weitere Baustellen-Blogeintrag.
In Howald laufen die Arbeiten für den Ausbau der dortigen Umsteigeplattform auf Hochtouren. Neben dem bereits bestehenden Bahnsteig entsteht ein weiterer. Zwei weitere bahnsteigangebundene Gleise werden dann in Zukunft den nötigen Platz bieten, damit die Neubaustrecke zwischen Luxemburg und Bettemburg auch in Howald getrennt von den bestehenden Gleissträngen betrieben werden kann. Eine wichtige Bedingung, um die Züge der Strecken Luxemburg – Esch/Alzette – Rodange und Luxemburg – Bettemburg – Thionville/Nancy getrennt und somit auch pünktlicher fahren zu lassen.
Gleisplatten vor Ort montiert
Damit dies möglich ist, wurden in einem ersten Schritt alle Gleise, abgesehen von den sich aktuell im Betrieb befindlichen, entfernt. Auch der alte Ballast sowie ein Teil des Erdplanums wurde entfernt.
Zurück blieb Ende Januar 2024 nur nackte Erde. In den letzten Monaten wurde das zukünftige Gleisbett auf seine neue Rolle vorbereitet. Hierzu wurde die Grundstruktur des Gleisbettes wiederhergestellt. Nicht weniger als 5.400 Tonnen Ballast waren für diesen Schritt nötig. In den letzten Wochen wurden die zukünftigen Gleise im Bereich des Rangierbahnhofs, kurz vor dem Hauptbahnhof Luxemburg, vormontiert. Gleißend helle Betonschwellen wurden hierzu beidseitig mit Schienen bestückt und verschraubt. Das Ergebnis sind 30 Meter lange Gleispanele, jedes davon mit einem Gewicht von 17 Tonnen.
Für den nächsten Akt des Gleisbauorchesters ist nun schweres Gerät nötig. Spielend leicht, so scheint es zumindest, hebt ein Gleiskran die massigen Gleispanele eines nach dem anderen an und setzt dieses millimetergenau an dem vorgegebenen Platz ab. Nach und nach entsteht so ein neues Bild in Howald mit nagelneuen Gleisen, die in naher Zukunft eine neue Zu- und Ausfahrt zum Hauptbahnhof ermöglichen. Wichtige Arbeiten für die CFL, die besonderen Wert darauf legt, dass Züge der unterschiedlichen Zugstrecken aus oder in Richtung Süden getrennt in den Hauptbahnhof ein- bzw. ausfahren können.
„Mit den neuen Gleisen bieten wir eine neue Verbindung von der Umsteigeplattform Howald über den Rangierbahnhof in den Hauptbahnhof Luxemburg“, berichtet uns Louis, Projektbeauftragter dieses Teilstücks Projekts Howald. Ein wichtiger Bestandteil des Mammutprojekts Neubaustrecke, die die vielbefahrene Strecke zwischen Luxemburg und Bettemburg entlasten wird – und eine Vorbedingung für das Anheben des Angebots (mehr oder längere Züge für mehr Sitzplätze). Nicht weniger als acht Kilometer Gleis werden hierzu allein dieses Jahr neu verlegt.
Ein direkter Zugang zur Straßenbahn vom Bahnsteig
Einige Kilometer entfernt vollzieht sich der Wandel der Umsteigeplattform. Über den Gleisen thront eine weitere Brücke. Sie trägt die Schienen der Tram, die ab dem 7. Juli 2024 den Weg der Straßenbahn zur nHaltestelle in Howald ermöglichen wird.
Mit modern anmutenden Treppen und Liften sichert die CFL den Zugang zur neuen Tramhaltestelle, direkt vom Bahnsteig aus. Gleichzeitig entsteht neben dem sich in Betrieb befindlichen Bahnsteig ein weiterer. Hiervon zeugen zahlreiche Fundamente, die die Last der unterschiedlichen vorfabrizierten Bahnsteigelemente auf das Erdplanum verteilen sollen. Insgesamt 84 Elemente mit einem Gesamtgewicht von 1.000 Tonnen werden hierzu im Sommer millimetergenau platziert und werden einen Bahnsteig mit beindruckenden 307 Meter Länge ergeben. Bereits im September 2025 soll dieser den CFL-Kunden zur Verfügung stehen. Auch dieser Bahnsteig wird dann mittels Treppen und Aufzug an die Fußgängerbrücke angebunden werden.
Unterhalb dieser Fußgängerbrücke werden im Sommer die verlegten Gleise dann nach und nach endgültig miteinander verschweißt werden. Ein Arbeitsvorgang, der ein großes Maß an Können und strikte Arbeitsbedingungen erfordert – Sicherheit geht schließlich immer vor! Während die Gleisbauarbeiten also vom Hauptbahnhof in Richtung Howald bereits jetzt erfolgen, muss die Verlegung der Gleise in der Umsteigeplattform Howald selbst noch bis zum Sommer warten. Und dann werden mit Ihnen weitere beeindruckende Bilder an dieser Stelle zeigen können.
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