P+R Troisvierges: Ein Konzept, das über das Offensichtliche hinausgeht

Baustellen/Projekte
// 28 Februar 2024

Damit es Kunden im Norden des Landes, genauer gesagt in Troisvierges (Ulflingen), noch einfacher fällt, das Auto stehen zu lassen und mit Zug/Bus weiterzufahren, entsteht neben dem Bahnhof ein „Park and Ride“-Gebäude, das seinesgleichen sucht.

Seit September 2022 wird an diesem neuen Gebäude gearbeitet, um die ursprüngliche Anzahl an Parkplätzen des bisherigen offenen Geländes (172 Stellplätze) mehr als zu verdoppeln. An dieser Stelle soll jedoch nicht ein Betonklotz in das rurale Umfeld installiert werden. Hinter den Plänen steckt pures Architekturkönnen, das die Bauweise optimal an das bestehende Umfeld anpasst.

Das Chamäleon unter den Parkhäusern Luxemburgs

602 Tonnen Stahl klingen erst einmal nach eisernem Klotz. Das reine Gewicht der Metallstruktur wird dem architektonischen Konzept des P+R jedoch nicht gerecht. Denn : In Troisvierges soll, wie uns Jérôme, Projektleiter (Chargé d’Affaires) vor Ort, erklärt, kein Betonklotz entstehen. „Man darf nie vergessen, dass sich dieses Gebäude in ein bestehendes Umfeld und vor allem auch Wohngebiet integrieren muss,“ erklärt er uns.

Damit die maximale Anzahl an Stellplätzen auf geringem Platz entstehen kann (Anmerk. d. Red. : Das neue P+R entsteht auf der exakt gleichen Stelle als der vorherige offene Parkplatz), geht die Bauweise notwendigerweise in die Höhe. Da sich ringsum jedoch Häuser befinden, ist es der CFL ein Anliegen gewesen, den Impakt des neuen Gebäudes, gerade auch was die Schattenbildung angeht, möglichst gering zu halten.

Dafür wurde, architektonisch gesehen, tief in die Trickkiste gegriffen. Kurzerhand wurde sich dafür entschlossen, die insgesamt 389 Parkplätze auf fünf halbe Ebenen aufzuteilen. Hinter dieser auf den ersten Blick kuriosen baulichen Entscheidung, stecken die Ergebnisse einer umfassenden Analyse. „Damit die Anwohner vor Ort, nicht unter dem Schatten des P+R leiden, wurde die Struktur so gewählt, dass lediglich das Dachgeschoss der Wohnungen im Schatten liegen“ erklärt uns Jérôme. Die darunter liegenden Geschosse können weiterhin von der Sonne im Norden des Landes profitieren. Was erst mal technisch klingt, wird mit den 3D-Simulationen schnell klarer. Tatsächlich fällt auf, dass die bauliche Struktur hin zur nahe gelegenen Rue Staetgen abfallend verläuft, was den Schattenschlag des Gebäudes minimiert.

Ein Lichtspiel und architektonisches Juwel für Troisvierges

Damit sich das neue P+R noch besser in das rurale Umfeld einbinden lässt, entschied sich die CFL für eine außergewöhnliche Gestaltung der Außenfassaden. Während unseres Besuches vor Ort war bereits die Seite hin zum Bahnsteig weitgehend abgeschlossen. So entschied man sich bei deren Gestaltung für horizontale Lamellen, die je nach Sonneneinstrahlung unterschiedliche Weißtöne entstehen lassen können. Die Wahl der Form dieser Lamellen ist eine Hommage an die Schienen, die nur wenige Meter neben dem Parkhaus liegen. Ganz besonders stolz ist Jérôme jedoch auf die Rückseite des neuen Gebäudes. „Ich bin vielleicht voreingenommen, aber die Fassade dieses P+R ist die schönste Luxemburgs“ berichtet er.

Wohlverdient, denn die Rückseite des P+R gleicht einem wahren Lichtspiel. 1110 vertikale Lamellen lassen, aufgrund ihrer leicht versetzten Installation ein wahres Lichtspiel entstehen. Jede Lamelle wird hier ganz genau platziert, die jeweiligen Halterungen per Hand fixiert, um einen bestimmen Winkel sicher zu stellen. Das Ergebnis : Die optische Wahrnehmung einer Wellenform und ein wahres Lichtspiel dank der unterschiedlich gewählten Winkel, die den Lichteinfall so gestalten, dass der optische Eindruck perfektioniert wird.

Wie geht es weiter?

In den nächsten Wochen wird der Bau der Fassaden weitergeführt. Im März wird dann mit dem Verlegen des Gussasphalts begonnen. Anfang April folgt dann parallel dazu die Neugestaltung des Busbahnhofs. Hier entstehen neben 7 Bushalten auch Ruhe- und Pausemöglichkeiten für die Busfahrerinnen und Busfahrer vor Ort. Im letzten Trimester des Jahres bekommt das Parkhaus in Ulflingen seine Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen. Bis zu 144 kW Spitzenleistung können dann direkt in den Stromkreis des P+R eingespeist werden. Das Park and Ride sei somit elektrisch gesehen völlig autonom, bemerkt Jérôme.

Bis zur Eröffnung des Parkhauses im Frühjahr 2025 kommt dann noch wortwörtlich Farbe ins Spiel. Jede Ebene bekommt die für jedes CFL P+R typische Farbgebung. Schließlich folgt dann die Installation der Kassen- und Schrankensysteme, denn auch in Troisvierges wird man, dank der CFL P+R App, 24 Stunden gratis parken können, wenn man seine Reise mit Bus und Bahn weiterführt.

Einiges an Arbeiten also, über die wir auch in Zukunft weiter berichten werden.

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