Wir haben auch 2024 für ihre Mobilität von morgen gearbeitet

Baustellen/Projekte
// 18 Dezember 2024

Wo gehobelt wird fallen Späne. Das bekannte Sprichwort trifft auch auf die Arbeiten am Luxemburger Schienennetz zu. Die Arbeiten für die Mobilität von morgen sind aufwendig, viele Kundinnen und Kunden von den Konsequenzen betroffen. Ihre Ziele hat die CFL jedoch auch 2024 klar vor Augen behalten.

Weiterhin sicher unterwegs

Sicherheit spielt für die CFL eine wesentliche Rolle. Kein Wunder bei Fahrgastzahlen, die jedes Jahr wachsen. Knapp 28,7 Millionen Fahrgäste waren 2023 in den Zügen in Luxemburg und der Großregion unterwegs. Möglich macht dies ein einwandfreies Schienennetz, das mehr als 1.000 Zügen pro Tag sicher den nötigen Platz bietet.

Fünf Kilometer neue Schienen – in einem Zug

Tag für Tag sind die CFL-Kolleginnen und Kollegen unterwegs, um das Schienennetz in Schuss zu halten. Zwischen Mamer und Capellen hat die CFL, ähnlich wie die vergangenen Jahre, ein weiteres Streckenteil der Linie Luxemburg – Kleinbettingen – Arlon erneuert. 2024 war dies zwischen Mamer und Capellen der Fall.

Hier wurde zum zweiten Jahr in Folge schweres Gerät eingesetzt, um mehere Kilometer Gleis zu erneuern. Dank des Gleiserneuerungszugs konnten in knapp zwei Wochen nicht weniger als fünf Kilometer Gleis inklusive Schwellen, Schinen und Ballast erneuert werden. Wichtige Arbeiten, die alle 20 bis 25 Jahre anfallen und einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit des Zugbetriebs darstellen.

Video : Wir arbeiten für Ihre Mobilität von morgen – Gleiserneuerung

Alles eine Sache der Perspektive – oder warum negativ manchmal besser ist

Zahlreiche Eisenbahnbrücken säumen die Schienenwege in Luxemburg. Bei allen Unterschieden haben all diese Bauwerke eines gemeinsam: Auch Sie müssen regelmäßig gewartet und auf Ihren Zustand überprüft werden. Anfang Herbst 2024 hat sich ein CFL-Team dieser Arbeit angenommen.

Mit Spezialgerät gingen die CFL-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz schön negativ an ihre Arbeit heran. Die Rede ist vom Negativhubwagen, der dank ausgereifter Technik von den Gleisen hoch über der Straße den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort den nötigen Durchblick unter die Brücke ermöglichen kann. In Clausen, weit hoch oben oberhalb der Straßen ist dies nichts für schwache Nerven. Mit dieser außergewöhnlichen Arbeitsmaschine können die Expertinnen und Experten der CFL den Zustand der Brücke detailliert begutachten. Eventuelle Materialmängel werden erkannt und können so zeitnah beseitigt werden.

Am fließenden Band: Oder wie 200 Schwellen pro Stunde gewechselt werden

Im Vergleich zu Holzschwellen bieten Betonschwellen eine ganze Reihe an Vorteilen. Allen voran ihre deutlich längere Lebensdauer. Während Holzschwellen knapp 20 bis 25 Jahre im Einsatz bleiben können, bieten Betonschwellen eine durchschnittliche Lebensdauer von 40 Jahren. Viele Betonschwellen sind also gekommen, um zu bleiben. Auf der Strecke zwischen Dippach-Reckange und Petingen mussten knapp 10.000 Schwellen schneller weichen. Grund dafür war ein Fabrikationsdefekt.

Die sogenannte Alkali-Kieselsäure-Reaktion zeigte sich erst etliche Jahre nach dem Einbau der Schwellen anlässlich des doppelgleisigen Ausbaus dieser Strecke. Einmal festgestellt war das weitere Vorgehen der CFL schnell klar: Als Vorsichtsmaßnahme wurde kurzerhand entschieden, 10.000 Schwellen zu ersetzen. Dank des Gleiserneuerungszugs gingen die Arbeiten zügig voran.

Video : Reportage über den Ersatz von Betonschwellen rund um Dippach

Die Schiene fit für die Zukunft machen – oder wie die CFL-Großprojekte für mehr Pünktlichkeit und ein besseres Angebot vorantreibt

Damit Züge noch pünktlicher fahren können und das Zugangebot weiter ausgebaut werden kann (mehr Züge, bessere Verbindungen) hat die CFL bereits vor einigen Jahren mit ambitiösen Ausbauprojekten begonnen. Mit neuen multimodalen Umsteigeplattformen soll das Angebot des öffentlichen Transports noch attraktiver gestaltet werden. Im Fokus steht hier die einfache Kombination der unterschiedlichen Fortbewegungsmittel, sprich des Zugs mit dem Auto, der Tram, dem nationalen Busangebot und der sanften Mobilität.

Bahnhof Rodange : eine neue multimodale Drehscheibe im Südwesten des Landes

Ein rezentes Beispiel dafür, wie einfach Mobilität in Luxemburg sein kann, bietet der Bahnhof in Rodange, der im September 2024 feierlich eingeweiht wurde. Nach dem Abschluss der Arbeiten, die 2019 begonnen haben, verfügt der modernisierte Bahnhof im Südwesten des Landes nun über Alles was nötig ist, damit Multimodalität wie eine Selbstverständlichkeit erscheint.

Verlängerte Bahnsteige, damit längere Züge mit größerem Sitzplatzangebot den Bahnhof anfahren können, neue Weichen für mehr Flexibilität, gerade auch bei Störfällen… Eine neue Konfiguration des Gleisplans (Lage der Gleise und Weichenverbindungen) sowie der Bahnsteige trennt den Zugbetrieb der beiden Strecken, die in Rodange verkehren. Ein neues P+R mit knapp 1.600 Stellplätzen und zwei bikeboxen machen es schließlich Kunden noch einfach vom Auto, bzw. Fahrrad auf den Zug umzusteigen.

Video : Wir arbeiten für Ihre Mobilität von morgen – die Umsteigeplattform Rodange

Der Ausbau der Umsteigeplattform Howald

Im Rahmen der zweimonatigen Sperrung im Sommer wurde in diesem Sinne weiter am Ausbau der Umsteigeplattform Howald gearbeitet. Innerhalb kürzester Zeit entstand hier ein beachtlicher Teil des zweiten Bahnsteigs mit einer Länge von 307 Metern. Mit seinen zukünfitgen zwei Bahnsteigen ist Howald dann auch für die Zukunft gerüstet und bietet mittelfristig zwei getrennte Bahnsteige für die unabhängige Abfertigung der Züge der Linien Luxemburg – Esch/Alzette – Rodange und Luxemburg – Thionville – Metz.

Im Rahmen der Arbeiten wurde auch an dem Umbau des Ein- bzw. Ausgangs in/aus dem Hauptbahnhof Luxemburg gearbeitet. Nicht weniger als 8,5 Kilometer Gleise wurden zwischen dem Bahnhof Howald und dem hauptstädtischen Bahnhof verlegt. Wichtige Bauarbeiten, die es ermöglichen, dass die Gleise der neuen Strecke zwischen Bettemburg und Luxemburg getrennt von den Gleisen der bestehenden Strecke in/aus dem Hauptbahnhof verlaufen. Durch diese Arbeiten wird der Zugverkehr der beiden Strecken in Zukunft unabhängig voneinander gehandhabt und die Verlagerung von eventuellen Störungen von einer Strecke auf die andere vermindert werden können. Ein wichtiges Element zur Verbesserung der Pünktlichkeit auf dem meistbefahrenen Teil des Schienennetzes (Bettemburg – Luxemburg

Für die CFL bietet der Umbau des Bereichs rund um den Hauptbahnhof einen weiteren Vorteil, nämlich jenen, dass die Züge zu Wartungszwecken nun auch aus südlicher Richtung das Wartungs- und Instandhaltungszentrum erreichen können.

Video : Wir arbeiten für Ihre Mobilität von morgen – die Umsteigeplattform Howald

Klotzen statt kleckern – der Bau einer neuen Strecke schreitet in großen Schritten voran

With the construction of a new seven-kilometre line, the CFL wants to relieve traffic on the busiest part of Luxembourg’s rail network. Work on the mammoth new railway line project is also making good progress in 2024. The amount of earthworks carried out in 2024 was equivalent to a quarter of a million cubic metres of earth. To ensure that the foundations of the new railway line are also equipped for trains weighing several hundred tonnes, no fewer than 1,800 vibrating tamping columns are now providing the necessary support in the swampy area of the line. Similar work took place just behind Bettembourg station (in the direction of Luxembourg). Here, no fewer than 500 concrete elements were sunk into the ground so that the weight of the trains can be optimally distributed on the ground.

Mit dem Bau einer neuen, sieben Kilometer langen Strecke will die CFL den meistbefahrenen Teil des Luxemburger Schienennetzes entlasten. Auch 2024 sind die Arbeiten am Mammutprojekt Neubaustrecke (NBS) gut vorangekommen. Der Umfang der ausgeführten Erdarbeiten entsprach 2024 einer Viertelmillion Kubikmeter Erde. Damit das Fundament der neuen Bahnstrecke auch für die mehrere hundert Tonnen schweren Züge gerüstet ist, geben nicht weniger als 1.800 Rüttelstopfsäulen nun im sumpfigen Gebiet der Strecke den nötigen Halt.Kurz hinter dem Bahnhof Bettemburg (in Richtung Luxemburg) fanden ähnliche Arbeiten statt. Hier wurden nicht weniger als 500 Betonelemente im Boden versenkt, damit die Last der Züge sich optimal auf den Boden verteilen kann.

Auch was die Streckenführung selbst angeht, sind einige Erfolge zu vermelden. Stand Ende 2024 wurden mehr als die Hälfte aller Oberleitungsmasten installiert. Um Überschwemmungen zu vermeiden, wurden nicht weniger als 13 Rückhaltebecken gebaut. Damit die Schienen in Zukunft verlegt werden können, wurde auch ein großer Teil des Unterbaus aus Schotter vorbereitet. Hier wurden nicht weniger als 12.000 Tonnen Ballast verteilt. Ende 2024 wurde zudem eine weitere spektakuläre Brücke fertiggestellt. Dank des neuen OA7 quert nun eine neue Straßenbrücke zwischen Bettemburg und Livange die NBS.

Video : Wir arbeiten für Ihre Mobilität von morgen – die Neubaustrecke Luxemburg – Bettemburg

Knapp 400 neue Parkplätze im Norden des Landes

Auch die Arbeiten am beeindruckenden neuen P+R in Troisvierges (Ëlwen) sind weiter vorangeschritten. Ende 2024 erstrahlt das neue architektonische Juwel ganz im Glanz seiner außergewöhnlichen Außenwandgestaltung. Trotz seines beeindruckenden Gewichts von über 600 Tonnen fügt sich das neue Gebäude harmonisch in die ländliche Raumgestaltung von Troisvierges ein. Im ersten Semester 2025 wird den Kundinnen und Kunden das neue P+R Gebäude zur Verfügung stehen

Blick auf die außergewöhnliche Baustruktur des neuen P+R in Troisvierges.
Blick auf die außergewöhnliche Baustruktur des neuen P+R in Troisvierges. Die neue P+R-Anlage in Troisvierges, die 389 Parkplätze bieten wird.

Lesen Sie auch: P+R Troisvierges : Ein Konzept, das über das offensichtliche hinausgeht.

Mehr Neue Züge und ein verbessertes Informationsangebot

Welcome Coradia

2024 bleibt unweigerlich mit der Inbetriebnahme der ersten neuen Coradia Stream High Capacity Züge der CFL verbunden. Die neuen Elektrotriebwagen haben nicht nur die Schienen, sondern auch die Herzen vieler Kundinnen und Kunden erobert.

Video : Jungfernfahrt Coradia, ein historischer Moment

Die lang erwarteten Züge bieten alles, was man sich in einem Zug der neusten Generation wünschen kann. WLAN an Bord, automatische Fahrgastzählung, ein großzügiges Raumangebot für Reisende (auch mit Fahrrad oder Rollstuhl), bequeme Sitze…

Am 29. September fand die Jungfernfahrt des neuen Zugs statt, unter anderem im Beisein der Ministerin für Mobilität und öffentliche Arbeiten, Yuriko Backes, sowie von vielen Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen der Gemeinden entlang der Nordstrecke (Luxembourg – Ettelbruck – Troisvierges – Gouvy). In der aktuell verfügbaren Dreierkonfiguration bieten die neuen Triebwagen 334 Sitzplätze an.

Der feierlichen Inbetriebnahme ging ein ganzes Arsenal an Tests im Rahmen des Homologationsverfahrens voran. In Ihren Dreierkonfiguration sind die Züge bereits für Luxemburg, Frankreich und Belgien homologiert. Für 2025 stehen weitere Tests auf dem Programm. Ziel ist die Homologierung der neuen Triebfahrzeuge in Sechs- bzw. Neunwagenkonfiguration. In der größten Ausführung stehen Kundinnen und Kunden dann Züge mit über 1.000 Sitzplätzen zur Verfügung.

Video : Die CFL geben Ihnen das Wort. Coradia.

Vier rundum erneuerte Elektrotriebwagen

Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft hat die CFL 2024 einen Teil ihres bestehenden Fuhrparks rundum erneuert. Nicht weniger als vier Elektrotriebwagen der Serie 2200 (TER2n-nG) erhielten in diesem Jahr im Technicentre industriel von Saint-Pierre-des-Corps in Frankreich eine Frischzellenkur im Rahmen ihrer „mi-vie“ Überholung.

Lesen Sie auch : Wiederinbetriebnahme der zweiten renovierten TER2n-ng

Neuer Look, neue Sitzbezüge, neue Einrichtung des Führerstands. Nach ihrer „mi-vie“-Operation erstrahlen die überholten TER2n-ng im neuen Glanz und bieten Kunden zusätzlichen Komfort.

Was genau überarbeitet wurde erfahren Sie in diesem Blogartikel: Ein neuer Look für unsere TER2N-ng

Damit Sie nicht nur Bahnhof verstehen

Kundeninformation spielt für viele unsere Kundinnen und Kunden eine herausragende Rolle bei der Bewertung unserer Dienstleistungen. Um deren Feedback gerecht zu werden, haben die CFL nach der Analyse der jährlich durchgeführten Meinungsumfragen Teile ihrer Kundeninformation grundlegend und in enger Zusammenarbeit mit den Reisenden überarbeitet. Ziel ist eine einfache, kohärente und leicht verständliche Kundeninformation. Dies fängt bereits bei der Bezeichnung der unterschiedlichen Bahnstrecken an. Die neuen Bezeichnungen verzichten auf expliziten Wunsch der Kundinnen und Kunden auf Zahlen. Aus der Linie 10 wird so z.B die Linie Luxemburg – Ettelbruck – Troisvierges – Gouvy.

Im Rahmen der Umbenennung wurden die Endstation des Zugs, die angefahrenen Umsteigepunkte (pôles d’échange) sowie der letzte Halt in Luxemburgs vor der Grenzüberfahrt integriert. Diese klaren Referenzpunkte bieten wichtige Orientierungspunkte für Kundinnen und Kunden. Für eine bessere Lesbarkeit wurden Farben und Typographien verwendet, die auch von Kunden mit Seheinschränkung einfacher gelesen werden können. Auch die Karte des Zugnetzes wurde in diesem Sinne angepasst und bietet den Fahrgästen nun eine wertvolle Hilfe bei ihrer täglichen Zugnutzung.

Karte des luxemburgischen Zugsnetzes

Auch die Anzeigen auf den Bahnsteigen und innerhalb der Bahnhöfe wurden verständlicher gestaltet und neu strukturiert. Im Laufe von 2025 folgt dann die Anzeige der Wagenreihung auf den Überkopfanzeigern. Auf den Bahnsteigen fällt es Kunden dann auch leichter, unterschiedliche Teile des Zugs, etwa die erste Klasse oder das Fahrradabteil, zu finden.

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