Die CFL bereitet sich auf den Winter vor
Im Hinblick auf den Winter und die damit einhergehenden meteorologischen Einschränkungen unternimmt die CFL mehrere Maßnahmen an ihren Zügen und Infrastrukturen.
Die Passagier- und Güterzüge sind gegen die Kälte gerüstet
Die Vorbereitung der CFL-Züge auf den Winter unterscheidet sich nicht wesentlich von der für ein Auto. Wenn die tiefen Temperaturen Einzug halten, spielt die Heizung eine vorrangige Rolle für das Wohlbefinden an Bord, sowohl was die Passagiere und das Bahnbegleitpersonal in den Fahrgastwagen betrifft, als auch den Lokführer in der Führerkabine eines Passagier- oder Güterzuges. In regelmäßigen Abständen über das ganze Jahr hinweg untersucht, wird im Winter den wichtigsten Bauteilen für die Klimatisierung, Lüftung und Heizung, in den Passagierzügen wie auch in den Zuglokomotiven im Güterverkehr, besonders große Aufmerksamkeit zuteil. Diese Überprüfung wird den Klimatechnikern in den CFL-Werkstätten anvertraut. Wenn sie in gutem und gereinigtem Zustand sind, produzieren die Heizelemente eine angenehme Raumtemperatur (durchschnittlich 21 Grad) und sind noch dazu frei von Keimen, von unangenehmen Gerüchen oder Staub, was besonders Allergiker schätzen.
Anderer gemeinsamer Punkt mit der Instandhaltung von Autos: die angemessene Befeuchtung verschiedener Dichtungen. Die Sorgfalt, die beispielsweise den Türdichtungen zukommt, ist besonders wichtig, um zu vermeiden, dass diese brüchig werden – wodurch also der Türmechanismus einfrieren könnte. Auch die Dichtungen der Windschutzscheiben werden behandelt. Wie für die Autos wird im Winter Frostschutzmittel im CFL-Rollmaterial eingesetzt, damit die Lokführer der Passagier- und Güterzüge jederzeit freie Sicht haben. Ein Tropfen Silikonöl in den Schlüssellöchern vermeidet das Einfrieren der Zugänge, beispielsweise an einer Lokomotive.
Bei Minustemperaturen oder starkem Schneefall unterliegen die nicht im Betrieb befindlichen Zugmaschinen einer verstärkten Überwachung. Was beispielsweise die Lokomotiven mit einem Verbrennungsmotor (Diesel) betrifft, die im Gütertransport zum Einsatz kommen, werden vor allem die Temperatur der Kühlflüssigkeit sowie die Batterieladung überwacht, das heißt zum Start notwendige Elemente. Zu beachten hierbei: Gut 20 Güterzuglokomotiven werden in diesem Winter mit sogenannten „Fernablesegehäusen“ ausgestattet, die es der CFL ermöglichen, die Batterieladung von Weitem zu beobachten. Die (auf informatischem Wege) erhobenen Daten werden das betreffende Personal benachrichtigen im Falle unzureichender Batterieladung an den Güterzügen, die allgemein lange Strecken zurücklegen.
Winterdienst an den Bahnhöfen und Haltestellen zu Ihrer Sicherheit!
Für die CFL geht es darum, jederzeit die Sicherheit der 70 Bahnhöfe und Haltestellen des Schienennetzes zu gewährleisten. Sobald die Kälte Einzug hält und die ersten Flocken fallen, sind verschiedene Experten auf dem landesweiten Streckennetz zur Stelle. Nicht weniger als 50 Mitarbeiter der Abteilung « Maintenance Infrastructure » der CFL, stellenweise von einem externen Dienstleister unterstützt, sind permanent verfügbar, um die Zugänge zu den Bahnhöfen und Bahnsteigen sauber zu halten und von Eis und Schnee zu befreien. Auch wenn die Wege gestreut und vom Schnee befreit sind, bleiben gelegentlich Eiszapfen an höheren Strukturen hängen, wie beispielsweise an den Bahnhofsvordächern. In solchen Fällen wird das Eis unverzüglich entfernt.
Die Infrastrukturen werden akribisch untersucht
Finden das ganze Jahr über regelmäßige Inspektionsdurchgänge statt, um den intakten Zustand der Gleise zu gewährleisten, wird die Infrastruktur im Winter besonders gepflegt. Damit der Zugbetrieb reibungslos funktioniert, ist es wichtig, dass Schnee oder Eis nicht die Einrichtungen der Eisenbahninfrastruktur blockieren, wie beispielsweise die Weichenapparate und, genauer betrachtet, deren Weichenzungen, also den beweglichen Bestandteil einer Weiche. Weichen werden generell mit einem Heizsystem ausgestattet, um zu vermeiden, dass sie wegen der Kälte erstarren. Da nicht alle Weichen über eine solche Heizung verfügen, stehen die CFL-Mitarbeiter in Bereitschaft, um zeitnah einen eventuell vereisten Apparat aufzutauen. Bei Bedarf werden Sonderschichten organisiert, um die Eiszapfen zu entfernen, die sich an den Tunneleingängen und sonstigen Bauwerken bilden.
Seitens des Gütertransports gibt es unter anderem drei Räumungslastwagen, deren Aufgabe darin besteht, den Zugang zum intermodalen Terminal, zum Logistikpark Eurohub Sud und zum Centre Routier Sécurisé (CRS) frei zu machen, was etwa 100 ha an Infrastrukturen entspricht.
Foto: Fracht – das für die Instandhaltung von rund 100 ha Infrastruktur zuständige Schneeräumteam.
Schienen sind sehr gute Kälte- und Hitzeträger. Somit kommt zu der auf die Gleise ausgeübten Belastung bei der Durchfahrt eines Zuges auch diejenige durch die Witterungsbedingungen hinzu. In anderen Worten kann es vorkommen, dass der Stahl der Schienen sich zusammenzieht (bei starker Kälte) oder sich ausdehnt (bei hoher Hitze). Die CFL stellt auch sicher, dass Materialien genutzt werden, die immer widerstandsfähiger gegenüber den auf die Gleisen ausgeübten Belastungen werden. Letztere werden auf ein Natursteinbett gelegt, das dem Druck durch die Temperaturunterschiede Stand hält. Die Holzschwellen weichen den schwereren Betonschwellen, die, in Kombination mit den Natursteinen, für einen besseren Halt der Gleise und eine bessere Belastbarkeit bei der Durchfahrt des Zuges sorgen.
Spitzentechnologie für eine verbesserte Überwachung
Neben dem Know-how, der Qualität, der Sicherheit und der Leistungsfähigkeit ist die Innovation fester Bestandteil der CFL-Unternehmensstrategie, die kontinuierlich im IOT-Bereich (englisch „IOT“ = „Internet of Things“) investiert. In diesem Sinne hat die CFL sich drei modernste Messeinrichtungen zugelegt, um den Zustand des Schienennetzes zu überwachen. In Mecher, Esch-sur-Alzette und Luxemburg angesiedelt, ermöglichen es diese drei Stationen, permanent die Temperatur des gesamten Schienennetzes im Auge zu behalten. Mittels an den Schienen angebrachter Digitalthermometer werden alle Daten, die Aufschluss über die Gleistemperatur geben, gespeichert und auf informatischem Wege an das betreffende CFL-Personal geschickt.
Auf dem landesweiten Schienennetz werden die Weichen progressiv mit Stromsensoren ausgerüstet. Deren Ziel? Die Messung der Intensität des Stroms, der beim Umlegen der Weichen verbraucht wird. Die gemessenen Werte werden anschließend mit Referenzwerten abgeglichen. Im Fall, dass die Ist-Kurve von der (gewollten) Soll-Kurve abweicht, wird eine Meldung generiert, die es den zuständigen CFL-Technikern ermöglicht, an der betreffenden Weiche einzugreifen, um Pannen vorzubeugen (z.B., wenn sich Schnee auf einer Weiche anhäufen sollte).
Auch auf der Straße wappnet sich die CFL gegen den Frost
Gemäß der luxemburgischen Straßenverkehrsordnung ist die Autoflotte „Flex“ des CFL-Carsharing-Angebots mit Winterreifen (Kennzeichnung M+S) ausgestattet, angesichts der schwierigeren Straßenverhältnisse in der Wintersaison. Frostschutz-Scheibenwaschmittel sowie bei Bedarf vor Herbstbeginn ausgetauschte Scheibenwischer sorgen für optimale Sichtverhältnisse für alle Reisenden, die das Carsharing von einem Bahnhof oder der Endstation eines Zuges ausgehend nutzen. Zusätzlich zu den täglichen von den Herstellern empfohlenen Kontrollen, die an verschiedenen Hauptbestandteilen, wie den Bremsen oder den Leuchten, durchgeführt werden, stellen die Busfahrer den korrekten Zustand der Reifen der CFL-Busse sicher (Anm. d. Red.: Im Winter liegt die Minimaltiefe der Reifenrillen bei 4 mm). Nur ein gutes Reifenprofil kann für eine optimale Haftung auf nassen und/oder zugeschneiten Straßen sorgen.