„Die Standseilbahn ist in ihrer Art einzigartig“
7,5 Millionen Fahrgäste und ebenso viele Erinnerungen. Seit ihrer Inbetriebnahme am 10. Dezember 2017 hat die Standseilbahn der CFL ihren Platz im Alltag der Kunden gefunden – und manchmal auch in deren Herzen. Ein Rückblick auf die ersten fünf Jahre des Betriebs einer Infrastruktur, bei der der Mensch nie weit weg ist.
Ob Touristen, die neugierig sind, sie zu entdecken, oder Arbeitnehmer, die sie zu einem Teil ihrer täglichen Mobilität gemacht haben, die Standseilbahn Pfaffenthal-Kirchberg der CFL hat seit ihrer Inbetriebnahme vor fünf Jahren ihren Nutzen eindeutig bewiesen.
Am Sonntag, dem 10. Dezember 2017, wurden gleichzeitig vier wichtige Infrastrukturen für die Mobilität eingeweiht (mit der Eisenbahnhaltestelle Pfaffenthal-Kirchberg, dem Bahnhof von Howald und der ersten Tramlinie). Ein Tag, an dem sich der Winter als Spielverderber erwies.
„Es war der Beginn einer neuen Ära, ein Sprung ins Ungewisse, zwischen Aufregung und Nervosität, aber letztendlich waren alle froh, dass die Standseilbahn da war“, erinnert sich Martin Dahm, Leiter der Einheit Elektromechanik, Gebäude, Standseilbahn im Service Maintenance Infrastructure der CFL, lächelnd zurück.
Fünf Jahre später zählt die Standseilbahn 7.000 Fahrgäste pro Tag (an Wochentagen) und überschreitet die Marke von 7,5 Millionen Fahrgästen. Martin Dahm blickt in einem Video auf dieses Abenteuer zurück:
Verschiedene Berufe und Altersgruppen
Die Zusammenstellung und Ausbildung (insbesondere beim Hersteller in der Schweiz) eines multidisziplinären Teams (Mechaniker, Elektriker …) ist zweifellos einer der Gründe für den reibungslosen Betrieb der Infrastruktur. „Wir können auf ein Team von 14 Mitarbeitern mit unterschiedlichen Zusatzqualifikationen und Dienstjahren zählen, was sehr bereichernd ist“, fügt Martin Dahm hinzu.
Für den Betrieb an sieben Tagen in der Woche auf zwei unabhängigen Systemen benötigen die Standseilbahn und ihre vier Kabinen (zwei pro System) ein Duo von Maschinisten. Dieses entwickelt sich regelmäßig weiter, um weiterhin von dieser Vielfalt profitieren zu können.
„Dank der Anwesenheit von zwei Maschinisten können wir Wartungsarbeiten durchführen und gleichzeitig den Kunden zur Verfügung stehen, da die Anlage automatisch funktioniert“, erklärt Martin Dahm.
Innovation in jeglicher Hinsicht
Durch die Entscheidung, in vier Kabinen auf zwei unabhängigen Systemen zu investieren, die je nach Fahrgastaufkommen in Betrieb genommen werden, gewährleistet die CFL die Verfügbarkeit des Dienstes und hat gleichzeitig Spielraum, um an einem der beiden Systeme Abfertigungsarbeiten durchzuführen, während das zweite weiterfährt.
Martin Dahm: „Im städtischen Umfeld ist die Standseilbahn in Europa einzigartig. Wir müssen in der Lage sein, eine Verfügbarkeit von 99 % zu gewährleisten, was durch unsere Konfiguration möglich ist.“
Die Integration von Innovationen in den täglichen Betrieb der Standseilbahn trägt ebenfalls zum reibungslosen Ablauf bei. Das beginnt bei der Aufmerksamkeit, die dem Seil gewidmet wird, das für die Auf- und Abfahrt der Kabinen betätigt wird.
„Das Seil wird monatlich mit einer Kamera inspiziert, und dreimal im Jahr führen wir eine Art magnetische Röntgenaufnahme durch“, erzählt Martin Dahm. „All diese Vorgänge werden in einer speziellen App festgehalten, die alle Bediensteten auf einem Tablet nutzen und die uns als zentraler Kommunikations- und Aufgabenverfolgungspunkt dient – und das paperless, also rein digital!“
(Sehr) interessierte Besucher
Die Art und Weise, wie der „Funiculaire“ betrieben wird, zieht regelmäßig Fachleute und Spezialisten aus ganz Europa an, die bei einer Präsentation vor Ort neugierig sind, mehr zu erfahren.
Einige sind regelrecht begeistert von der Standseilbahn, wie folgende Situation, die sich kurz nach der Eröffnung ereignete, zeigt: „Ein Großvater fuhr kurz nach der Inbetriebnahme mit seinen Enkeln während der Weihnachtsferien mehrmals mit der Standseilbahn“, erinnert sich Martin Dahm. „Wir fragten sie, ob sie vielleicht ein Problem hätten, aber der Herr erklärte uns, dass sie einfach nur die Standseilbahn ausprobieren wollten. Das war so rührend, dass wir ihnen unseren Maschinenraum zeigten.“
Neben vielen anderen Erinnerungen hat Martin auch nicht vergessen, wie interessiert Schüler waren, die während der Schule zu Besuch waren und ihre Fragen akribisch vorbereitet hatten.
„Für mich persönlich war die Standseilbahn eine neue Herausforderung, ein neuer Aspekt, den ich in meiner Karriere nicht erwartet hatte“, fasst Martin Dahm zusammen. „Inzwischen ist es so sehr zu einer Leidenschaft geworden, dass ich, wenn sich die Gelegenheit bietet, keinen Besuch auslasse, wenn sich eine Standseilbahn in der Nähe eines Urlaubsortes befindet, sehr zur Freude meiner Familie.“ (lächelt)
Die Bahnhaltestelle und die Standseilbahn Pfaffenthal-Kirchberg mit ihrer reizenden Aussicht auf das Tal und die Rote Brücke sind heute ein Hotspot für alle, die gerne schöne Bilder von der Hauptstadt machen. Das zeigt, dass diese Einrichtungen mehr als nur Teil des öffentlichen Mobilitätsangebotes sind. Das ist auch ermutigend für die Teams, die sich (mindestens) die nächsten fünf Jahre um die Standseilbahn kümmern werden!
Die Standseilbahn in 5 Schlüsselzahlen
- 200 Meter: Länge der Strecke
- 63 Sekunden: die Dauer der Fahrt bei Höchstgeschwindigkeit. Außerhalb der Stoßzeiten wird die Geschwindigkeit zum Teil leicht verringert, um Energie zu sparen und die Lebensdauer des Materials zu optimieren.
- 168: Kapazität (ohne Fahrrad) jeder Kabine
- 1.200: Anzahl der Personen, die in 10 Minuten bei voller Geschwindigkeit befördert werden können
- 7.200: maximale Kapazität an Personen, die pro Stunde befördert werden können