Autonome Shuttles für die „erste“ oder „letzte“ Meile.

Innovation
// 7 Dezember 2022

Die CFL werden ihr multimodales Angebot um ein innovatives Element erweitern, indem sie 2023 nach und nach zwei autonome Kleinbusse in Betrieb nehmen werden. Eine Lösung aus Neuseeland, die es letztendlich ermöglichen wird, die öffentliche Mobilitätskette von einem Ende zum anderen im Sinne der Kundenbedürfnisse zu vervollständigen.

Das Konzept der „ersten“ oder „letzten“ Meile, das oft in der Logistikbranche erwähnt wird, gilt auch für den Personenverkehr. Die Herausforderung besteht darin, Kunden eine durchgehende öffentliche Mobilitätskette von Tür zu Tür anzubieten, ohne dass sie hierfür auf das Auto angewiesen sind um zum nächsten Bahnhof oder zur nächsten Haltestelle zu gelangen.

Neben bereits bewährten Transportmitteln stellen autonome Minibusse ein weiteres Element dar, das bereits international von öffentlichen und privaten Akteuren zunehmend geschätzt wird. Für die CFL wird die Einführung dieses Fahrzeugtyps auf der Straße seit 2018 geprüft, als die ersten Gespräche unter anderem mit dem Ministerium für Mobilität und öffentliche Arbeiten, dem Wirtschaftsministerium und Luxinnovation geführt wurden.

„Wir haben eine internationale öffentliche Ausschreibung durchgeführt, um jenen Partner ausfindig zu machen, der uns die Technologie anbieten kann um unseren Bedürfnissen gerecht zu werden, angefangen bei der nicht verhandelbaren Priorität der Sicherheit unserer Kunden“, sagt Carlo Hansen, Leiter des Busdienstes der CFL.

Die Antwort auf diese Suche kam aus Neuseeland, genauer gesagt aus dem Sitz von HMI Technologies, einem Unternehmen das sich auf technologische Lösungen für den Transportsektor spezialisiert hat. Unter den angebotenen Mobilitätslösungen befinden sich auch die autonomen „Ohmio“-Pendelbusse, von denen zwei „LIFT“-Modelle im März 2023 an die CFL ausgeliefert werden sollen.

„Das Projekt ermöglicht es der CFL Erfahrungen im Bereich des autonomen Fahrens zu sammeln und trägt gleichzeitig dazu bei, dass diese Form von Fahrzeugen in der Mobilität der Zukunft eine Rolle spielen kann“, fügt Carlo Hansen hinzu.

Eine europäische Premiere

Während seine Shuttles bereits auf Straßen in Neuseeland, Australien, China und Südkorea verkehren, findet HMI Technologies in der Zusammenarbeit mit der CFL eine Premiere in Europa. Das Unternehmen hat übrigens vor kurzem angekündigt, seinen europäischen Hauptsitz in Luxemburg eröffnen zu wollen.

Die 4,7 Meter langen Elektrobusse „Ohmio“ werden eine Geschwindigkeit von 25 km/h erreichen und können bis zu 14 Fahrgäste, darunter auch Personen mit eingeschränkter Mobilität, befördern.

Die Shuttles sind mit mehreren Radargeräten ausgestattet, die ihm eine ständige 360°-Sicht ermöglichen.

„Dank der Software von HMI Technologies und verschiedener Sensoren in der Karosserie kommunizieren die Busse ständig mit ihrer Umgebung, wodurch die Sicherheit gewährleistet wird“, fügt Carlo Hansen hinzu. Darüber hinaus sieht die aktuelle luxemburgische Gesetzgebung vor, dass eine Begleitperson an Bord sein muss.

Carlo Hansen erläutert: „Diese Fahrzeuge werden programmierte Fahrten auf einer virtuellen Strecke durchführen, die den Weg vorgibt dem sie folgen müssen. In einem zweiten Schritt planen wir, die Möglichkeit hinzuzufügen, Fahrten auf Abruf über eine App zu buchen.“

Einfahren unter realen Bedingungen

Die Minibusse mit dem CFL-Logo, die sich ideal für Stadt- und Gewerbegebiete eignen, werden ihre ersten Fahrten auf luxemburgischem Boden ab Mitte März an zwei geschlossenen Standorten unternehmen: bei IEE in Bissen und am multimodalen CFL-Terminal in Bettembourg-Dudelange. Zuvor erhalten sie ihre Zulassung von Luxcontrol.

Auf dem geschlossenen Standort des intermodalen Terminals Bettembourg-Dudelange wird der erste Schritt des Projekts darin bestehen, einen Leertest des autonomen Shuttles durchzuführen.

„Die Größe des Geländes von CFL multimodal eignet sich perfekt für die Einfahrphase, die wir unter realen Bedingungen auf einem drei Kilometer langen, komplett geschlossenen Rundkurs durchführen können“, sagt Carlo Hansen.

„Dies ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Einheiten der CFL-Gruppe. Dieses erste Pilotprojekt ermöglicht es uns, die zukünftige Integration der neuen Technologien des autonomen Fahrens, die sich weiterentwickeln werden, vorzubereiten“, erklärt Marc Valette, Innovationsdirektor CFL multimodal.

Züge, Busse, Flex Carsharing und bald…autonome Shuttles. Die CFL bauen ihr Angebot weiter aus, um für ihre Kunden die erste Wahl in Sachen Mobilität zu werden.

Die Shuttles weisen eine Länge von 4,7 Metern, eine Breite von 2,15 Metern und eine Höhe von 2,74 Metern auf.
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