Die Zentrale Schaltstelle (ZES), das Rückgrat der Stromversorgung des luxemburgischen Schienennetzes.

Die Zentrale Schaltstelle (ZES) ist ein Nervenzentrum des luxemburgischen Schienennetzes. Hier verwaltet ein Team von Spezialisten der CFL die Energieversorgung des gesamten Schienennetzes des Landes.
Von dieser Stelle aus, die rund um die Uhr besetzt ist, überwachen die ZES-Mitarbeiter das Stromnetz. Bei Problemen besteht die Hauptaufgabe dieser Mitarbeiter vor allem darin, die Fehler zu suchen und zu lokalisieren und angemessene Lösungen zu deren Abhilfe zu finden. Dies erfordert ein eingehendes Know-how und ein hohes Reaktionsvermögen, um den reibungslosen Zugverkehr unter Gewährleistung eines Höchstmaßes an Sicherheit aufrechtzuerhalten.
Garanten für Sicherheit während der Arbeiten
Bei Arbeiten an den oder in der Nähe der Oberleitungen schalten ebenfalls die ZES-Mitarbeiter nach Besprechung mit den betroffenen Stellwerken die Stromversorgung des betroffenen Abschnitts ab, wodurch die Arbeiten sicher durchgeführt werden können. Nach Abschluss der Arbeiten kann die ZES die Stromversorgung wiederherstellen.
Intelligentes System
Ein Fehler, der einen Kurzschluss verursacht, führt zur automatischen Abschaltung der Oberleitungen. Nach einigen Sekunden werden sie dann wieder eingeschaltet. Wenn der Fehler verschwunden ist (z.B. flüchtiger Fehler: Vögel, Äste von Bäumen, Eiszapfen usw.), bleiben die Oberleitungen eingeschaltet. Falls der Fehler weiterbesteht, schaltet das System erneut die Stromversorgung ab und der ZES-Mitarbeiter kümmert sich darum.
- Das ZES-Team besteht aus 12 Mitarbeitern: Fünf Dispatcher, die im 3-Schicht-Dienst arbeiten, drei Reserve-Dispatcher, die sich im Bedarfsfall zur Verfügung halten, ein Systemadministrator, der mit der Verwaltung und Instandhaltung des Systems betraut ist, zwei Koordinatoren der Arbeiten mit Oberleitungsabschaltung und ihr Vorgesetzter.
- Von seinem Arbeitsplatz aus kann der Dispatcher die Schaltapparate fernbedienen und übernimmt so die Kontrolle über die Stromversorgung des gesamten Schienennetzes. Bei einer Störung wird der Dispatcher davon durch akustischen und optischen Alarm gewarnt. Dann heißt die Herausforderung: umgehend den Fehler suchen und ermitteln und dabei möglichst viele Daten erfassen. Für den Dispatcher ist eine enge Kommunikation mit den Befehlsstellwerken, den Lokführern und den Mitarbeitern vor Ort unerlässlich, um den genauen Fehlerort zu finden. Durch die ZES werden knapp 650 Schaltapparate über knapp 60 „Außenposten“ fernbedient, die sich über das gesamte Großherzogtum verteilen.
- Die Retroprojektionsleinwand: Diese bietet eine Gesamtübersicht über den Zustand des elektrifizierten Schienennetzes des Großherzogtums, das sich in fünf Bereiche gliedert: Walferdingen-Troisvierges/Grenze, Walferdingen-Bettemburg/Grenze, Berchem-Wasserbillig/Grenze, Hüncheringen-Rodingen/Grenze und Luxemburg-Kleinbettingen/Grenze. Der ZES unterstehen über 1.400 Schaltapparate.