In Wasserbillig wird ein Lokschuppen denkmalgeschützt

Einfach erklärt
// 1 März 2023

Wo befindet sich eigentlich die Zentrale für die Videoüberwachung? Wo und wie merkt ein CFL-Mitarbeiter, dass ein Feueralarm ausgelöst wurde? Die Antwort ist: Im BMS. Das unverständliche Akronym steht für Building Management System, was auf den ersten Blick auch nicht wirklich aussagkräftiger ist.

Einfach gesagt handelt es sich bei einem BMS um eine Zentrale, in der unterschiedliche Elemente, wie die Bilder der Videoüberwachung in Bahnhöfen oder den angrenzenden Parkplätzen oder eben auch verbundene Elemente, also Bauteile die mit IoT-Technik ausgerüstet sind, überwacht werden können. Probleme können also schneller erkannt und behoben werden – ein zusätzliches Plus in Sachen Kundendienst.

Neben dem bereits seit 2011 bestehenden BMS-Gebäude in Belval entsteht zurzeit im Wasserbillig eine weitere dieser Zentralen. Weitere sollen im Anschluss folgen, unter anderem in Luxemburg-Stadt und Rodange. Das Projekt in Wasserbillig sticht jedoch mit einem besonderen Detail hervor. Als Standort wurde nicht eben ein Gebäude ausgesucht, sondern ein alter Lokschuppen.


„Wir wollten als CFL nicht einen weiteren grauen Kasten hinstellen“
Roberto, Projektleiter BMS Wasserbillig


Roberto und einige seiner Kollegen die im Projekt BMS Wasserbillig tätig sind v.l.n.r. : Roberto, Dany, Almir

Es handelt sich hier auch nicht um irgendeinem Lokschuppen, sondern um ein Stück Geschichte wie uns Roberto, Leiter des Projektes rund um das BMS Wasserbillig erzählt. „Es war unser besonderer Wunsch diesen Zeitzeugen des 19. Jahrhunderts zu schützen.“ Der Standort, der aus verständlichen Gründen in der Nähe des Bahnhofs gesucht werden musste, war dementsprechend schnell gefunden.

„Wir wollten als CFL nicht einen weiteren grauen Kasten hinstellen. Der alte Lokschuppen bietet den nötigen Platz für die modernen Installationen. Der Bau des Lokschuppens besticht durch seine Rundungen und sein feines Mauerwerk. So etwas muss erhalten bleiben!“. In diesem Sinne wurden die Pläne für die Kernsanierung des alten Lokschuppens erstellt. Das ganze natürlich streng nach dem BIM-Standard (hier erfahren Sie mehr über den Einsatz vom Building Information Modeling bei der CFL). Wie es bei Kernsanierung üblich ist, bleibt die Fassade unberührt. Das Innere des Gebäudes muss natürlich dem zukünftigen Arbeitszweck Rechnung tragen. Aus den Arbeitsgruben die früher beispielsweise für den Ölwechsel am alten Rollmaterial genutzt wurden, entsteht eine ebene belastbare Fläche. Das Dach wird fachmännisch abgebaut werden und verstärkt werden damit es die zukünftige Technik (Beleuchtung, Belüftung) tragen kann. Äußerlich bleibt alles beim schönen Alten.

Gemeinsame Begeisterung

Auch die für die Eisenbahnschuppen aus dem 19. Jahrhundert typischen riesigen Rundbögen werden erhalten, eine Tür wird jedoch eingebaut werden, um einen normalen Zugang zu ermöglichen. Im Inneren entsteht ein modernes Arbeitsumfeld das 4-5 Mitarbeitern und der notwendigen Technik den gebrauchten Raum bieten wird. Begeisterung herrscht nicht nur bei der CFL, auch die Gemeinde Wasserbillig und die INPA stehen hinter dem Projekt.

„Die Pläne der CFL und der geplante Umbau gefielen so sehr, dass diese dazu geführt haben, dass der Lokschuppen in der vorgeschlagenen Form unter Denkmalschutz gesetzt wird“ erzählt uns Roberto mit Stoltz. „In diesem Gebäude treffen wortwörtlich alt und neu aufeinander.“ erzählt er weiter. Bauliches Erbe trifft auf modernste Technik, die es uns erlauben wird die Wartung und den Unterhalt unserer Gebäude besser und effizienter zu organisieren. Für den Kunden heißt das eine schnelle Problemlösung, beispielsweise bei technischen Pannen innerhalb von Bahnhöfen und eine schnellere und bessere Aufbereitung von Videoüberwachungsmaterial – falls dies nötig sein sollte.

BMS oder Building Management Systeme sind Zentralen für die Überwachung von verbundenen technischen Anlagen auf dem Streckennetz (Alarmanlagen, Feuermelder, Videoüberwachung, etc.). Seit 2011 ist in Belval das erste BMS-Gebäude online. In Wasserbillig und Rodange sollen ebenfalls sogenannte Satelliten entstehen, die das zentrale BMS das in Luxemburg-Stadt noch gebaut werden wird, falls notwendig, ersetzen können.