Arbeiten auf der Teilstrecke Luxemburg – Bettemburg letzte Woche

Zahlreiche Kunden der Linie 90 (lothringische Trasse) und 60 (Luxemburg – Esch/Alzette – Rodange) waren vom 10. bis zum 18. Februar von der Sperrung des Streckenteils Luxemburg – Bettemburg betroffen.
Aber was wurde letzte Woche eigentlich an Arbeiten verrichtet und welcher Sinn verbirgt sich dahinter ?
Kurz gesagt
Neben Modernisierungsarbeiten der Gleis- und Oberleitungsinfrastruktur entlang der bestehenden Bahnverbindung zwischen Luxemburg und Bettemburg, galt die Sperrung vom 10. bis zum 18. Februar vor allem Vorbereitungsarbeiten des Baus des sogenannten Überwerfungsbauwerks – einer Brücke über die der Verlauf der neuen zusätzlichen Bahnstrecke zwischen Luxemburg und Bettemburg jenen der bestehenden Strecke in einigen Metern Höhe kreuzen wird. Hierfür wurden Grundbauarbeiten und etliche Stützmauern entlang der bestehenden Bahnstrecke durchgeführt.
- Südansicht des zukünftigen Überwerfungsbauwerks über das die neue Strecke den Verlauf der bestehenden Strecke, in einigen Metern Höhe, kreuzen wird.
- In einer zukünftigen Sperrung wird der Verlauf der bestehenden Strecke um 40 Meter verlegt und durch das Überwerfungsbauwerk geleitet werden.
- Da ein Großteil der Bauarbeiten an der neuen Strecke zwischen Luxemburg und Bettemburg bei laufendem Betrieb durchgeführt werden, werden Stützmauern installiert. Diese sichern die Stabilität der bestehenden Gleisinfrastrukur während der Durchführung der Arbeiten – eine wichtige Bedingung für die Sicherheit aller Beteiligten.
- Zu diesem Zweck werden Elemente der tragenden Struktur entlang der bestehenden Strecke im Boden versenkt und versiegelt.
- Damit auch kleinste Bewegungen des Gleises jederzeit erkannt und vor der Wiederinbetriebnahme der bestehenden Bahnstrecke beseitigt werden können, wird jede Bewegung kontinuierlich anhand von Messungen mittels eines Theodoliten überwacht.
- Dieser erkennt automatisch die auf den Schwellen fixierten Kontrollmarken.
- Aufgrund der schlechten Qualität des Bodens im Alzette-Tal ruhen die zukünftigen Pfeiler der Konstruktion vor dem Überwerfungsbauwerk auf Gründungspfählen mit einer durchschnittlichen Tiefe von 10 Metern.
- Zu diesem Zweck werden eiserne Armaturen in die tiefen, vorab gegrabenen Löcher, eingelassen.
Warum eine neue Bahnverbindung zwischen Luxemburg und Bettemburg ?
Über 10.000 Pendler aus Frankreich und viele weitere Reisende aus dem Süden den Großherzogtums verkehren tagtäglich über das Streckenteil Luxemburg – Bettemburg. Dieses Segment gehört somit zu den meistbefahrensten Strecken des Luxemburger Schienennetzes auf dem täglich über 1.000 Personen- und Frachtzüge verkehren. Um die Kapazitäten auf dieser besonders wichtigen Verkehrsader maßgeblich zu steigern, wird aktuell an einer zweiten Bahnstrecke zwischen Luxemburg und Bettemburg gebaut.