6 Wagen aus denen (Reise)Träume gemacht sind

Coradia
// 11 Dezember 2023

Die erste Coradia mit 6 Wagen stellt sich vor

Eisenbahner und Eisenbahnbegeisterte konnten seit letzter Woche bereits mit etwas Glück einen Blick auf sie in Arlon erhaschen. Die Rede ist von einem der neuen 34 Coradia Stream High Capacity Triebfahrzeuge, die die CFL Ende 2018 beim Zulieferer Alstom in Auftrag gegeben hat. Nach ersten Sichtungen der Dreierkonfiguration der neuen Elektrotriebwagen (2400er-Serie), steht nun ein allererstes Exemplar der aus 6 Wagen bestehenden 2450er Serie der CFL im Abstellgleisbereich des Orts in der Nähe der belgisch-luxemburgischen Grenze. Während von hier aus vor kurzem noch Tests anlässlich der Zulassung der neuen 2400er-Serie in Mehrfacheinheit durchgeführt wurden (wir berichteten für Sie in diesem Blogartikel), ist dieser Standort nun Schauplatz von letzten Tests und Einstellarbeiten der neuen CFL-Baureihe mit 6 Wagen. Eine Konfiguration, die auf der gleichen Zuglänge im Vergleich zu einer Mehrfacheinheit, bestehend aus zwei Elektrotriebwagen aus jeweils 3 Kisten, 24 mehr Sitzplätze anbietet.

Letzter Feinschliff und Justierungen vor den Zulassungstests

Wie uns Mike Strotz im CFL-Podcast erklärt (hier geht’s zum CFL-Podcast), finden hier in Arlon letzte Justierungen und Feinkonfigurationen seitens des Herstellers ALSTOM vor den Tests im Rahmen des Zulassungsverfahrens dieses Elektrotriebwagentyps statt.  Auf dem Programm des Tages unseres Besuches stehen letzte Einstellarbeiten an dem mit Druckluft betriebenen Bremssystem an. An Bord des Zuges befinden sich ebenfalls Akustiker des Zulieferers, die überprüfen, ob die Geräuschkulisse im inneren des Zugs den geforderten Standards entspricht.

Technische Innovationen auch an Bord der 2450er-Serie

Der erste Zug in Sechserkonfiguration in Arlon steht den Zügen der 2400er Serie (mit drei Wagen) in nichts nach. Auch in diesem Zug profierten Kunden von einem modernen Rollmaterial, das in Sachen Komfort und Konnektivität kaum Wünsche offenlässt. Kunden profitieren so nicht nur von einem großzügigen Platzangebot und einer offenen Raumgestaltung, alle Abteile des Zuges sind zudem mit WiFi Antennen ausgestattet und bieten Kunden an Bord somit eine kabellose Verbindung zum Internet an.

Der Zug ist zudem mit einer automatischen Passagierzähleinrichtung ausgestattet. Anhand der erhobenen Daten kann die CFL somit die Anzahl der Kunden in den unterschiedlichen Teilen des Zuges feststellen. Eine wichtige Voraussetzung damit das Angebot an Sitzplätzen, falls nötig, angepasst werden kann. In der Zukunft (aktuelle Projekte hierzu sind in der Entwicklung) sollen diese Informationen auch den Kunden zur Verfügung gestellt werden. Dazu laufen aktuelle Projekte, die die Belegung des Zuges an den Bahnsteigen, sowie in einer zukünftigen Version der CFL App anzeigen sollen. Eine nützliche Information für Kunden, um schneller einen freien Sitzplatz zu finden.

Mit an Bord sind zudem Einrichtungen, damit auch dieser Zug barrierefrei zugänglich ist. Personen mit eingeschränkter Mobilität stehen somit unterschiedliche Infrastrukturen zur Verfügung. Dazu gehört unter anderem eine, auf die Bedürfnisse von Personen mit beschränkter Mobilität, eingerichtete Toilette, sowie die Möglichkeit, falls Hilfe benötigt sein sollte, den Zugbegleiter zu rufen. Vorinstalliert ist ebenfalls die nötige Technik zum automatisierten Zugbetrieb, die es dem Zug ermöglicht, unter den wachsamen Augen des Lokführers, selbstständig Geschwindigkeitsanpassungen auf Grundlage der bestehenden Schienennetzsituation (viel Betrieb, wenig Betrieb) durchzuführen. Eine weitere Möglichkeit, um in Zukunft noch pünktlicher zu fahren. Diese Funktion wird allerdings erst in einem zweiten Zulassungsschritt in Betrieb genommen werden. Priorität hat die Zulassung des Rollmaterials an sich, damit Kunden schnellstmöglich von dem neuen Sitzplatzangebot profitieren können. 46% mehr Sitzplätze werden den Kunden Ende 2025 zur Verfügung stehen.

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