Wie sich die CFL an Wetterschwankungen anpasst

Einfach erklärt
// 27 Dezember 2023

Frost oder Hitzewelle, jede Jahreszeit hat ihre Parameter, die es zu überwachen gilt. Während der Klimawandel zu milderen Wintern und wiederkehrenden Hitzewellen im Sommer führt, ist die CFL das ganze Jahr über in Bereitschaft, um einen reibungslosen Zugbetriebzu gewährleisten.

Für die CFL ist der laufende Zugbetriebs in erster Linie eine Frage der Organisation, unabhängig von der Jahreszeit. Abgesehen von einer Einstellung des Zugverkehrs aufgrund außergewöhnlicher (schlechter) Wetterbedingungen sind die CFL-Teams darauf vorbereitet, allen Schwankungen des Thermometers zum Trotz, ihre Kunden sicher an ihr Ziel zu bringen.

Damit die CFL wissen, was an Handlungsbedarf besteht, verfügt die Eisenbahngesellschaft drei Stationen zur Überwachung der Schienentemperatur auf dem Schienennetz: in Luxemburg-Stadt, in Esch-sur-Alzette und in Mecher. Die Stationen sind in Echtzeit mit dem Infrastrukturmanager verbunden und ermöglichen einen Überblick über die Temperaturentwicklung und ein direktes Verständnis über die auf dem Schienennetz herrschenden Bedingungen.

Die Brigaden im Kampf gegen den Frost  

Auch wenn es weniger zu Schnellfall kommt, wird in den kälteren Jahreszeiten eine Wachsamkeitskette eingerichtet, um den Komfort und vor allem die Sicherheit der Kunden und des Personals weiterhin zu gewährleisten Ein absoutes Muss für die CFL.

Im Zentrum dieses Systems stehen regionale „Brigaden“ des Infrastrukturbetreibers der CFL, die rund um die Uhr in den Bahnhöfen und Haltestellen, für die sie zuständig sind, mobilisiert werden können. Das sind rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung „Maintenance Infrastructure“ der CFL, die falls nötigl von einem externen Unternehmen unterstützt werden. Bei Frost oder Schnee kommen sie zum Einsatz, um die Zugänge zu den Bahnhöfen und Haltestellen sowie die Bahnsteige mit Schneepflügen zu räumen, und mit Streusalz den glatten Untergründen zu Leibe zu rücken.

Gemeinsame Sicherheit

Zu den Aufgaben des Zugbegleitpersonals gehört es auch, Frost auf Bahnsteigen an jene Leitstellen zu melden, die für den Zugverkehr in den einzelnen Regionen zuständig sind. Diese benachrichtigen dann die jeweils zuständige Brigade, die dann so schnell wie möglich eingreift.

Zwischen der Auslösung des Alarms und der Räumung aller Bahnsteige einer Linie benötigen die Brigaden logischerweise mehrere Stunden, um alles Nötige durchzuführen. Da die Sicherheit von allen gemeinsam getragen wird, sind die Kunden der CFL stets aufgefordert, bei Frost oder Schnee auf den Bahnsteigen Vorsicht walten zu lassen.

Heizung für Weichen

Eis ist und bleibt der Feind beweglicher Teile – also auch von Weichen. Bei niedrigen Temperaturen kann Eis zu Beeinträchtigungen des reibungslosen Ablaufs des Zugverkehrs führen. Doch das Entfernen von Eis von Hand gehört auf den meisten Strecken der Vergangenheit an. Ab einer Temperatur von fünf Grad werden Heizsysteme an den beweglichen Teilen der Weichen eingeschaltet. So kann verhindert werden, dass ein eventuelles Festklemmen der Weiche durch den Frost zu starken Störungen führt.

Ein Team der CFL bleibt weiterhin auf Abruf bereit, um an den Weichen zu arbeiten, die noch nicht mit dieser Vorrichtung ausgestattet sind. Gegebenenfalls werden auch Teams ausgesendet, um eventuelle Stalaktiten an Tunneleingängen und Brücken zu entfernen.

40 Grad: eine Temperaturschwelle

Wenn der Winter vorbei ist, wird im Frühjahr vom Infrastrukturmanager, unabhängig von den Wartungs- und Instandhaltungsprogrammen, auf dem gesamten Schienennetz eine Konformitätsprüfung durchgeführt. Die richtige Anordnung des Schotters, der für den Halt der Schienen wesentlich ist, wird besonders geprüft und – wenn nötig – von einem speziellen Team des Infrastrukturbetreibers näher in Augenschein genommen.

Bei einem deutlichen Anstieg des Thermometers, d.h. sobald die Schienentemperatur auf dem Schienennetz 40 Grad übersteigt, wird spätestens innerhalb von sechs Tagen eine Inspektionstour durchgeführt. Erneut wird der Schotter untersucht, um festzustellen, ob Steine von den sich ausdehnenden Schienen „weggeschoben“ wurden. Ist dies der Fall, werden schnell Arbeiten durchgeführt, um die Sicherheit des Bahnbetriebs weiterhin zu gewährleisten.

Ein weiterer Grenzwert ist die 45-Grad-Marke. An dem Tag, an dem diese Temperatur überschritten wird, wird eine Tour organisiert, um mögliche Anomalien an den Schienen zu erkennen, die der Sonne und dem Hitzestau besonders ausgesetzt sind. Die Inspektionstour wird bei jeder zwölften Überschreitung der 45-Grad-Marke wiederholt. Die Anpassung der Verlegetechniken der Gleise und die Weiterentwicklung der Zusammensetzung der neuen Schienen erhöhen deren Widerstand gegen Schrumpfung (bei großer Kälte) und Ausdehnung (bei großer Hitze).

Wenn man bedenkt, dass das luxemburgische Schienennetz in den letzten Sommern Temperaturen um die 50 Grad ausgesetzt war, versteht man die Notwendigkeit, ein solches System aufrechtzuerhalten besser. Sei es Sommer oder Winter: die CFL kombinieren zu jeder Jahreszeit Organisationsfähigkeit, Technologie und Know-how, damit das Schienennetz nicht ins Schwitzen gerät.

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